27 Veranstaltungen um ins Gespräch zu kommen
Es klingt so einfach. »Wir müssen nicht immer alle einer Meinung sein, aber es ist wichtig, dass wir miteinander reden«, sagt Judith Raß. Was die DRK-Mitarbeiterin der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit hier kurz und prägnant auf den Punkt bringt, ist im Alltag oft gar nicht so leicht umzusetzen. Immer wieder gibt es Barrieren zwischen Menschen, Kulturen, Glaubensrichtungen. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die im Kreis Euskirchen vom 3. bis 24. März stattfinden, sollen daher einen Beitrag leisten, diese Barrieren abzubauen.
Daher ist auch Rolf Klöcker sehr froh, dass es sie gibt. »Ich glaube, die meisten hier im Raum würden von sich behaupten, nicht rassistisch zu sein«, sagt der DRK-Kreisgeschäftsführer während Vorstellung des Programms. Und doch ertappt man sich selbst immer wieder dabei, Menschen in Schubladen zu stecken. »Um Rassismus vorzubeugen, ist es wichtig, Menschen zu sensibilisieren, eben nicht voreingenommen zu sein. Das ist, glaube ich, der Hauptzweck dieser Initiative«, betont Rolf Klöcker.
Kontinuierlich gewachsen
Eine Initiative unter der Überschrift »Haltung zeigen: Wir im Kreis Euskirchen gegen Rassismus«, die in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Mit elf Kooperationspartnern bringt es die Initiative in diesem Jahr auf 27 Veranstaltungen.
»Es ist schön, dass die Runde stetig wächst«, betont Schirmherr und Landrat Markus Ramers. Denn das Thema sei so aktuell wie nie.
Genau das hat das vielfältige Programm zum Ziel. Den Auftakt bildet ein Vortrag und Dialog unter der Überschrift »Lasst uns reden … über Palästina und Israel« am Sonntag, 3. März, um 15 Uhr im Euskirchener Pfarrzentrum St. Martin. Weiter geht es am Tag darauf mit dem »Starke-Frauen-Treff« im Euskirchener Rotkreuzhaus, bei dem Menschenrechte im Fokus stehen werden. Ebendort wird auch die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Flucht, Diskriminierung und Solidarität sichtbar: Die Vernissage »Flucht und Ankommen« lädt dabei zum Austausch mit den Künstlern ein.
Darüber hinaus gibt es diverse Workshops für Erwachsene und Kinder. Etwa zu den Themen »Stark gegen Diskriminierung«, »Wege aus dem Rassismus & Filmwerkstatt« oder »Resilienz gegen Rassismus«. Ein Haltungstraining für Trainer und Betreuer in Sportvereinen bietet der KreisSportBund Euskirchen. Der Titel ist durchaus provokant: »Ernst macht doch nur Spaß! – Haltung zeigen, aber wie?«
Daneben sind auch zwei Exkursionen geplant. Die eine führt ins Bonner Haus der Geschichte, wo die Fotoausstellung »Der Weg zum Grundgesetz« dazu anregen soll, nach Gemeinsamkeiten zwischen Grundgesetz und Menschenrechten zu suchen. Die andere führt zu einem Workshop im Kölner NS-Dokumentationszentrum.
Spielzeug und Rassismus
Weil diese Veranstaltung im vergangenen Jahr so unglaublich faszinierend war, gibt es auch diesmal wieder eine virtuelle Führung durch die Ausstellung des Spielzeugmuseums Nürnberg. »Spielzeug und Rassismus – Perspektiven, die unter die Haut gehen« lautet die Überschrift über die Online-Führung, die am 14. März sowie am 21. speziell für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse angeboten wird.
Die Stadt Euskirchen beteiligt sich zudem mit einem Stadtspaziergang, mit dem Bilderbuchkino »Im Dschungel wird gewählt« oder mit einem Kreativworkshop für Kinder und Jugendliche. Auch die »Omas gegen Rechts« beteiligen sich mit einem Infostand, genauso wie das Jobcenter. Das widmet sich unter dem Titel »Fair in den Job!« der Frage, was man dagegen tun kann, wenn es Diskriminierung bei der Jobsuche gibt.
Termine, Details und Anmeldemodalitäten zu allen Veranstaltungen gibt‘s unter www.drk-eu.de/iwgr