Zwangsgeld: Zuchtverbot missachtet?
Offenbar will sich die Mittfünfzigerin ihr lukratives Geschäft mit sogenannten "Mini-Maltesern" nicht von den Ermittlern kaputt machen lassen. 1.500 Euro bringt der Verkauf eines der kleinen Hunde. Verkauft wurden die schneeweißen Welpen an Hundefreunde in ganz Europa, schwerpunktmäßig in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. Und die Nachfrage ist groß. Hundebabys im Internet angeboten In den vergangenen Wochen veröffentlichte die Züchterin wieder verstärkt Anzeigen im Internet und bietet neugeborene Hundebabys an. Dabei darf sie das eigentlich nicht. Die Kreisverwaltung Cochem-Zell hatte gegen sie ein Zucht- und Handelsverbot (Az. 80-12441-04) erlassen. Deshalb greift die Cochemer Behörde nun auch rigoros durch. Auf Anfrage des WochenSpiegel weist Dezernentin Anja Toenneßen darauf hin, dass das Veterinäramt der Kreisverwaltung Cochem-Zell regelmäßige Kontrollen durchgeführt habe, um die Einhaltung der Verfügung zu überprüfen. "Bezüglich der Untersagung der gewerblichen Hundezucht sowie des gewerblichen Hundehandels haben die bei den Kontrollen erlangten Erkenntnisse Anlass dazu gegeben, die zur Durchsetzung der Verfügung angedrohten Zwangsmittel (Zwangsgeld) festzusetzen." Zwangsgeld-Bescheid zugestellt Nach Informationen des WochenSpiegel wurde der Züchterin nun von der Kreisverwaltung ein Zwangsgeld-Bescheid in fünfstelliger Höhe zugestellt. Vermutlich dürfte dies nicht das einzige finanzielle Problem der Frau sein. Die Steuerfahndung Trier hat ein Steuerstrafverfahren gegen sie und ihren Ehemann eingeleitet. Nach Erkenntnissen der Fahnder, so stand es auch im Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichtes Trier (liegt dem WochenSpiegel vor), sollen in der Zeit von 2014 bis Mai 2016 Hunde für 484.500 Euro von dem Züchterpaar verkauft worden sein. Dabei besteht der Verdacht der Einkommen-, Gewerbe- und Umsatzsteuerhinterziehung für die Jahre 2010 bis 2014 sowie der Umsatzsteuervorenthaltung für die Jahre 2015 und 2016. Nach einer ersten Auswertung der bei der Durchsuchung sichergestellten Unterlagen gehen die Steuerfahnder, so Informationen des WochenSpiegel, offenbar noch von deutlich höheren Beträgen aus. Foto: Zender