Mario Zender

WOCHENSPIEGEL Exklusiv: Behörden in Sorge – Droht Hochwasser wegen Bauarbeiten an Schleusen?

Die Grafik des Hochwassermeldezentrums zeigt an, dass die Experten von einem Wasserstand von bis zu acht Metern am Pegel Trier ausgehen.

Die Grafik des Hochwassermeldezentrums zeigt an, dass die Experten von einem Wasserstand von bis zu acht Metern am Pegel Trier ausgehen.

Bild: Hochwassermeldezentrum RLP

Krisensitzung von Verantwortlichen am Neujahrstag / Acht Moselorte von Hochwasser besonders betroffen

Von Mario Zender

Kreis. Für den Zeitraum vom 1. Januar, 21 Uhr, bis Donnerstag, den 4. Januar, hat der Deutsche Wetterdienst für weite Teile von Rheinland-Pfalz amtliche Warnungen vor Dauerregen herausgegeben. Infolge der prognostizierten Niederschläge werden laut Hochwassermeldezentrum ab der Nacht zum Mittwoch, den 3. Januar, die Wasserstände landesweit steigen. Die Hochwasserlage wird nach aktuellen Vorhersagen bis zum Wochenende andauern. Experten erwarten Höchststände im Bereich eines 2-jährlichen Hochwassers. In konkreten Zahlen bedeutet dies laut Vorhersage, dass der Pegel bis zum 3./4. Januar voraussichtlich auf einen Bereich von 800 cm ansteigen könnte. Eine Tatsache, die in der Warnmeldung der Experten nicht aufgeführt ist und derzeit erhebliche Sorgen bei Verantwortlichen anderer Behörden verursacht, sind Bauarbeiten an den Staustufen Koblenz, Müden und Dezem. Diese könnten in den Orten oberhalb der Staustufen zu erhöhten Wasserständen führen. Laut Informationen des Cochemer WochenSpiegel heißt es in einer Ausarbeitung des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz, dass es "bedingt durch in dieser Jahreszeit planmäßige Instandsetzungsmaßnahmen an den Wehrverschlüssen" aktuell an den Staustufen Koblenz, Müden und Detzem nicht alle Wehrfelder für den Hochwasserabfluss an der Mosel zur Verfügung stehen. Von den örtlich drei vorhandenen Wehrfeldern ist derzeit nur je eines mit einem Revisionsverschluss versehen. Diese Revisionsverschlüsse können demnach auch nicht kurzfristig geöffnet werden. Daher muss der Abfluss der Mosel durch die verbleibenden zwei Wehrfelder erfolgen. Dadurch kann es, laut Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz, lokal zu einem größeren Pegelanstieg kommen, als es bei vergleichbaren Hochwässern in der Vergangenheit der Fall war. Je nach Abflussmenge könnte dies am Wehr selbst eine Erhöhung bis zu ca. 1,00 m (bei einem erwarteten Pegel in Trier von ca. 8,80 m) bedeuten. Mit zunehmender Entfernung moselaufwärts reduziert sich dieser Aufstau. Betroffen sein werden voraussichtlich, laut einer Ausarbeitung des Landesamtes (die dem WochenSpiegel vorliegt), die folgenden Bereiche der Mosel: - Stadtgebiet Koblenz, Gemeinde Müden, Gemeinde Treis-Karden, Gemeinde Pommern, Gemeinde Klotten, Gemeinde Pölich, Gemeinde Mehring sowie die Gemeinde Longuich. Ein Zitat aus dem Bericht lautet: "Es sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um Menschen und Güter zu schützen." Der letzte Satz des Schriftstücks zeigt die Dringlichkeit der Angelegenheit: "Die Meldestellen der Kreise und kreisfreien Städte werden gebeten, diesen Lagebericht im Rahmen ihrer Zuständigkeit unverzüglich an die Gemeindestellen bzw. die örtlichen Feuerwehrlagezentren weiterzuleiten." Nach Informationen des WochenSpiegels fand am Neujahrstag eine Besprechung mit Verantwortlichen von Feuerwehr, ADD-Trier sowie dem Landesamt statt. Warum bislang die Bevölkerung noch nicht offiziell von den Behörden gewarnt wurde ist unklar. Bericht folgt!

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