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Weinbergpfirsiche für Südkorea?

Die Erfolgsgeschichte des Roten Moselweinbergpfirsichs setzt sich fort. Nun ist man sogar im fernen Asien an den süßen Früchtchen interessiert. Eine Delegation aus Südkorea war jetzt an der Mosel unterwegs.
Thomas Pitsch aus Kail (links) bewirtschaftet 180 Weinbergpfirsich-Bäume. Vergangenen Montag wurde er von einer 15-köpfigen Gruppe von Studenten und Landwirten aus Südkorea besucht. Sie interessierten sich für die Besonderheiten des Anbaus der roten Früchte.

Thomas Pitsch aus Kail (links) bewirtschaftet 180 Weinbergpfirsich-Bäume. Vergangenen Montag wurde er von einer 15-köpfigen Gruppe von Studenten und Landwirten aus Südkorea besucht. Sie interessierten sich für die Besonderheiten des Anbaus der roten Früchte.

Als Thomas Pitsch vor rund 15 Jahren mit der Zucht von roten Weinbergpfirsichen begann, hätte er es sich - nach eigenen Angaben - nicht träumen lassen, dass sein Fachwissen sogar einmal in Südkorea genutzt wird. Denn eigentlich ist der 51-Jährige kein ausgebildeter Landwirt oder Gärtner, sondern Postzusteller von Beruf. Die Kenntnisse und das, wie es neudeutsch heißt, "Know-how" hat er sich selbst beigebracht und bei Seminaren dazugewonnen. So ist ein reicher Erfahrungsschatz in den vergangenen 15 Jahren entstanden. Und im Laufe der Jahre ist aus einem Hobby ein Nebenerwerbsbetrieb gewachsen, in dem er tatkräftig von seiner Ehefrau Anja (46) unterstützt wird. "Der Rote Weinbergpfirsich ist uns ans Herz gewachsen", beschreibt es Thomas Pitsch. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass er gemeinsam mit seiner Frau seine gesamte Freizeit den süßen Früchtchen "opfert". Wie verbunden er mit der Frucht des Weinbergpfirsich ist, zeigt auch sein Geschenkwunsch zum 40. Geburtstag. "Ich habe mir 40 Löcher gewünscht, die mir meine Gratulanten gegraben haben. Dort habe ich dann neue Bäume eingepflanzt. Somit habe ich ein Geschenk, an das ich immer wieder erinnert werde. Etwas Schöneres hätte ich nicht bekommen können." Die Leidenschaft für die Frucht ist Thomas Pitsch anzumerken, wenn er von seinen Erfahrungen berichtet. Das merken auch die 15 Teilnehmer aus Südkorea, die an diesem Montagmorgen seinen Hof besuchen. Bei der Fachgruppe handelt es sich um Stundenten der "Chonbuk National University", eine nationale Forschungsuniversität in Jeonju, Südkorea, mit rund 32.000 Studenten. Nach Angaben von Professor Choi Dong-Geun sei die Delegation fasziniert vom Roten Weinbergpfirsich. "Wir überlegen derzeit, ob wir ihn auch bei uns anbauen können." Thomas Pitsch verdeutlichte den Teilnehmern der Gruppe eindrucksvoll, was beim Schnitt der Bäume zu beachten sei. Und nach der Theorie und der praktischen Anleitung durfte das Verköstigen der Produkte des Roten Weinbergpfirsichs nicht fehlen. Rund 20 verschiedene Produkte stellt Pitsch aus den roten Früchtchen her. So etwa klassisch den Likör oder Brotaufstrich, aber auch ausgefallene Getränke wie Eierlikör mit Roten Weinbergpfirsichen. Für die Gäste aus dem fernen Südkorea wurde schnell deutlich, wie umfangreich die Produkte aus dem kleinen unscheinbaren Pfirsich mit der pelzigen Haut sind. Man sieht aber auch, welche Arbeit dahinter steckt. Denn Pitsch räumt offen ein, dass er aufgrund der Unsicherheit der Erträge aus den Bäumen des Roten Weinbergpfirsichs nicht hauptberuflich leben könne. "Im vergangenen Jahr hatten wir zum Beispiel einen Totalausfall und konnten so gut wie keine Früchte ernten. Das tut dann schon weh." Anders in diesem Jahr, wo das Herz von Andreas Pitsch lachen dürfte: 2,7 Tonnen der reifen Früchte hat er geerntet. "Die frische Verarbeitung in kürzester Zeit war eine Mammutaufgabe." Offenbar hat der engagierte Pfirsich-Landwirt aber auch schon die nächste Generation mit seiner Leidenschaft für den Roten Weinbergpfirsich "infiziert". Denn seine beiden Söhne, 14 und 17 Jahre alt, arbeiten fleißig mit und auf dem Logo des Betriebes steht bereits "Pitsch & Söhne". Und nach dem Besuch der Gäste aus Südkorea dürfte auch dort sicher bei dem einen oder anderen die Leidenschaft für den Roten Weinbergpfirsich von der Mosel entfacht worden sein. Weitere Informationen: www.obstwirtschaft-aus-leidenschaft.de Foto/Video: Zender


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