Mario Zender

Um Himmels Willen: Kirche in Ediger ist einsturzgefährdet - Mit Video

Von rechts: Pastor Peter Lönarz (63), Kirchen-Verwaltungsrat Thomas Körtgen (57) und Küsterin Ursula Zenz (55) stehen vor der historischen Pfarrkirchen in Ediger. Das Bauwerk darf nicht mehr betreten werden. Es besteht Einsturzgefahr.

Von rechts: Pastor Peter Lönarz (63), Kirchen-Verwaltungsrat Thomas Körtgen (57) und Küsterin Ursula Zenz (55) stehen vor der historischen Pfarrkirchen in Ediger. Das Bauwerk darf nicht mehr betreten werden. Es besteht Einsturzgefahr.

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Die Kirche in Ediger darf nicht mehr betreten werden. Es besteht Einsturzgefahr.

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Ediger-Eller. Die historische Kirche in Ediger darf nicht mehr betreten werden. Es besteht akute Einsturzgefahr. Gotteshaus bleibt vermutlich mehrere Jahre geschlossen.

Von Mario Zender

Sie ragt weit über die Dächer des Moselortes Ediger hinaus: Die Geschichte der Pfarrkirche St. Martin reicht tausend Jahre zurück. Aufgrund ihrer Lage, Gestalt und Ausstattung zählt die Pfarrkirche aus dem Jahre 1506 zu den bedeutendsten Sakralbauten an der Mosel. Aktuell herrscht um das denkmalgeschützte Gebäude in der Pfarrgemeinde große Aufregung, nachdem das Gotteshaus von jetzt auf gleich geschlossen werden musste.
Der Grund: Die Kirche ist akut einsturzgefährdet. Ein DIN-A4-großes Schild am Eingangsportal des geschlossenen Gotteshauses drückt nur dürftig aus, wie schlimm es um den historischen Kirchenbau aktuell steht. »Aufgrund größerer baulicher Mängel muss unsere Kirche bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Die Glockenanlage muss vorerst ebenfalls ausgeschaltet bleiben, um weitere Schäden zu vermeiden.«
Pfarrer Jijo Antony, der auch Chef des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde ist, erhielt die Hiobsbotschaft während seines Heimaturlaubs. Gemeinsam mit Pfarrer Peter Lönarz weilte er in Indien, als lokale Experten das Gotteshaus im Zuge geplanter Sanierungsmaßnahmen untersuchten. Dabei wurde festgestellt, dass im Sterngewölbe deutliche Risse entstanden sind und sich Teile der Decke bereits gesetzt haben. Sofort wurde die Schließungsverfügung vom Bistum Trier erlassen.
»Es sind erhebliche Baumängel vorhanden, die auf frühere Baumaßnahmen am Dachstuhl zurückzuführen sind und nun festgestellt wurden. Dies führte offenbar zu erheblichen Rissen im Gewölbe. Es ist einfach zu gefährlich, die Kirche offen zu halten«, so Thomas Körtgen vom Verwaltungsrat der Pfarrgemeinschaft Moselkrampen. Wie es nun weitergeht, ist derzeit noch offen. »Es sind Planungen im Gange, die jedoch einen erheblichen Kostenrahmen erfordern«, so der Verwaltungsrat. Von bis zu zwei Millionen Euro spricht Körtgen und betont: »Wir werden hier auf die Hilfe vieler angewiesen sein.« Kooperator und Pastor Peter Lönarz, der direkt neben der Kirche im Pfarrhaus lebt, ist sehr betroffen: »Das ist die Kirche, mit der ich emotional am meisten verbunden bin, und das schon seit über 20 Jahren«. So etwas hat er nach eigenen Angaben in seiner langen Priestertätigkeit auch noch nie erlebt, dass eine Kirche geschlossen werden muss. »Es ist derzeit noch ungewiss, wo die Gottesdienste nun stattfinden werden. Eventuell in der Nachbargemeinde Eller oder hier im Gemeindehaus der Kirche. Nur dort ist nicht so viel Platz«, so Lönarz gegenüber dem Wochenspiegel. Das Problem wird sich auch kurzfristig nicht lösen lassen.
Nach Angaben von Thomas Körtgen wird es viele Jahre dauern, bis die Kirche saniert sein wird. »Eventuell könnte im Sommer 2025 mit den Arbeiten begonnen werden. Das große Problem ist jedoch, dass die Finanzierung dafür noch nicht steht.« Aufgrund der besonderen Denkmalschutzbedeutung verspricht sich Körtgen aber auch hohe Zuschüsse. Die Enttäuschung über die großen Schäden an dem beeindruckenden Gebäude merkt man dem engagierten Verwaltungsrat im Gespräch deutlich an. Deshalb fällt sein Resümee alles andere als zufrieden aus. »Man kann sich vorstellen, dass wir hier ein paar Jahre lang in der Diaspora sein werden.«

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