Simone Wunder

St. Aldegunder Senioren besuchten Merl

Gruppe „Senioren in Bewegung St. Aldegund" in Merl.

Gruppe „Senioren in Bewegung St. Aldegund" in Merl.

Bild: Günther Schumann

Zell. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich nach Einladung der Gruppe „Senioren in Bewegung St. Aldegund“ auf dem „Kampplatz“ gegenüber der Merler Kirche. Der „Kampplatz“ war Marktplatz und in alten Zeiten boten dort bis zu 200 Anbieter ihre Produkte zum Kauf an. Nach der Begrüßung durch den Referenten Kalla Beuren ging es an der ehemaligen Volksschule vorbei ins Zentrum von Alt-Merl, die Zandt-Straße. Das Rittergeschlecht der Zandt von Merl erscheint erstmals 1120 urkundlich mit Erfo und Wernerus de Merle und wenig später mit dem Kanonikus Gerhardus Tzantemerle. Die „Zandt“ waren zu ihrer Zeit sehr reich und mit erheblichem Einfluss in Kirche und Staat.
Die schmale Zandtstraße ist links und rechts begrenzt von einer Vielzahl historischer Gebäude, teils mit schönen Höfen. Die meisten in gutem Zustand. Bemerkenswert ist der gut erhaltene Wohnturm, der heute als Wohnhaus dient. Alt-Merl teilte sich auf in den vom Kloster der Minoriten geprägten Teil des Dorfes und die im Besitz des Adels befindlichen Bereiche. Dorfbildprägend sind die Pfarrkirche St. Michael, ehemals Klosterkirche der Minoriten, und der romanische Turm der ehemaligen Pfarrkirche, der vom Merler Friedhof umgeben ist. Die dazu gehörige Kirche wurde nach 1823 abgerissen. Nicht nur, weil sie baufällig war. Es kam dazu, dass die damalige französische Besatzung nur eine Kirche pro Dorf genehmigte und gleichzeitig das Merler Kloster im Rahmen der Säkularisation aufgelöst wurde. Die Merler entschieden sich für die ehemalige Klosterkirche als Pfarrkirche.
Besonders interessant fanden die Besucherinnen und Besucher die ehemalige „Klapperburg“. Ein burgähnliches Gebäude flankiert von einem Treppenturm und einem Kerkerturm, sehr gut erhalten, bewohnt und sehr gepflegt mit einem Kreuzgewölbekeller auf Straßenniveau. „Klapperburg“ deshalb, weil das Gebäude seinerzeit als Wohnhaus für Personen mit ansteckenden Krankheiten diente, die nur mit einer Klapper das Haus verlassen durften und so auf sich aufmerksam machten.
Alt-Merl ist einen Besuch wert, war das Fazit des Rundgangs, der am ehemaligen Merler Kleinbahnbahnhof endete.
Im Juli besuchen die Seniorinnen und Senioren Winningen.

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