Mario Zender

Sorge nach Felsrutsch in Cochem

Cochem. Am Fuße der historischen Reichsburg Cochem ist es zu einem Felsrutsch gekommen. Tonnenschweres Gestein blieb zum Glück in einem Fangzaun hängen. Nun müssen die Felsen mit Hubschraubern abtransportiert werden.

Von Mario Zender

Es ist nur eine kleine Notiz auf der Webseite der Stadt Cochem, doch sie könnte große Auswirkungen haben und noch größeres Geld kosten: "Achtung! Oberer Weg aufgrund Felssturz gesperrt!" lautet die Nachricht, die die Stadtverantwortlichen vergangenen Freitag veröffentlicht haben. Konkret geht es dabei um einen gravierenden Felsrutsch, der sich am Fuße der Reichsburg ereignet hat. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt, die Sicherungsmaßnahmen der Vergangenheit haben ganze Arbeit geleistet.
Das Ausmaß wird auf Drohnenbildern deutlich. Nach Angaben von Stadtbürgermeister Walter Schmitz lösten sich rund 20 Kubikmeter Stein, die in den installierten Fangzäunen aufgefangen wurden. Diese sind nun voll und teils stark verbogen. Sollten sich weitere Felsbrocken lösen, könnten diese über die Fangzäune ins Tal stürzen - mit nicht auszurechnenden Folgen. Denn unterhalb der Stelle verlaufen der obere Weg sowie die Bundesstraße 49. Außerdem befindet sich in direkter Nähe ein Haus, das von einer Seniorin bewohnt wird. Anfang dieser Woche soll der Fangzaun repariert werden, damit die dort festhängenden, tonnenschweren Gesteinsbrocken nicht weiter abrutschen können. Anschließend müssen, so Stadtbürgermeister Walter Schmitz, die Arbeiten zum Abtransport des Gesteins ausgeschrieben werden. Dies könne, so erläutert der Stadtchef, nur aus der Luft mit Hilfe eines Hubschraubers geschehen. Was das kostet, ist derzeit noch unklar. Eines steht jedenfalls fest, wie Walter Schmitz betont: "Sicher viel Geld". Bezahlen muss dies die Stadt Cochem, der die Grundstücke am Burgsattel gehören.
Wann die Arbeiten starten, ist derzeit noch offen. Für einige Cochemer werden bei dem Anblick Erinnerungen an zwei traumatische Hang- und Bergrutsche wach. Im Jahr 1926 waren Felsmassen abgegangen und hätten fast spielende Kinder erschlagen. Sechs Jahre später, 1932, war es im Bereich der Trauerweide in Richtung Sehl zu einem gravierenden Bergrutsch gekommen. Noch heute sieht man dort die Folgen des enormen Steinabgangs.
Zwar sieht es aktuell nicht so dramatisch am Burgberg aus, aber Sicherheit geht vor, betont Stadtbürgermeister Walter Schmitz. Deshalb sind nun das Geologische Landesamt involviert und bereits Spezialisten im Einsatz, die die Fangzäune und Fangkörbe sanieren und später die dort aufgefangenen Steinmassen abtransportieren. Bericht folgt!


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