Simone Wunder

Neues MVZ stärkt Gesundheitsversorgung

V.l.: Landrätin Anke Beilstein, Dirk Barbye, Uta Bönisch, Rahel Roseland und Julia Müller.

V.l.: Landrätin Anke Beilstein, Dirk Barbye, Uta Bönisch, Rahel Roseland und Julia Müller.

Bild: Mitarbeiterin der Hemmoor GmbH

Kaisersesch. Landrätin Beilstein freut sich, dass es mithilfe des neu aufgebauten Gesundheitsnetzwerkes, konkret mit Unterstützung der »Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz«, gelungen ist, ein neues MVZ für Sozialpsychiatrie und Nervenheilkunde in Kaisersesch anzusiedeln. »Mit dem neuen MVZ wird ein wichtiges Angebot für unsere Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Das neue Angebot wird maßgeblich dazu beitragen, dem wachsenden Bedarf in diesem Bereich Rechnung zu tragen«, freut sich Landrätin Beilstein über den Ansiedlungserfolg.
Die neue Betriebsstätte in Kaisersesch wird als eine von insgesamt 15 Betriebsstandorten des Zentrums für Sozialpsychiatrie und Nervenheilkunde am Ostebogen GmbH, nahe Cuxhaven, betrieben. Kontaktherstellung und Vermittlung erfolgte über Jasmin Göhmann, Netzwerkmanagerin des Zentrums für Sozialpsychiatrie und Nervenheilkunde. Das MVZ wird vor Ort von Rahel Roseland als Leitende Ärztin geleitet, die Aufgabe einer Praxismanagerin übernimmt Uta Bönisch.
Ab sofort können erste Patienten in der Bahnhofstraße 10 in Kaisersesch empfangen werden. Zu erreichen ist die Praxis telefonisch unter der Rufnummer 0 26 53 / 9 15 17 00. Eine Kontaktaufnahme ist per Mail möglich unter info.kaisersesch@zentrum.ostebogen.de.
 

»Das Angebot soll erfreulicherweise noch um weitere Therapieangebote, wie die ambulant psychiatrische Fachpflege und Ergotherapie, erweitert werden«, so Praxismanagerin Uta Bönisch. Für dieses Vorhaben ist das Zentrum für Sozialpsychiatrie und Nervenheilkunde weiterhin auf der Suche nach Praxisräumlichkeiten am Standort Kaisersesch. Idealerweise sollten die Räumlichkeiten eine Größe von 150 bis 250 Quadratmeter haben, drei Sprechzimmer und Toiletten für Patienten sowie Personal vorweisen. Mögliche Angebote können gerne an Jasmin Göhmann (jasmin.goehmann@zentrum.ostebogen.de; 01 51 / 42 47 40 47) oder Julia Müller (Gesundheitsmanagerin, Kreiswerke Cochem-Zell, E-Mail: julia.mueller@cochem-zell.de; 0 26 71 / 61-696) gerichtet werden.
 

Bereits zu Beginn ihrer Amtszeit hatte Landrätin Beilstein betont, dass ihr die Sicherstellung der medizinischen Versorgung besonders wichtig ist. Der Landkreis Cochem-Zell steht aufgrund des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung, wie viele ländliche Regionen, vor der Herausforderung, wegfallende Angebote zu kompensieren, damit auch zukünftig eine flächendeckende, medizinische Versorgung gewährleistet werden kann.
Zur Entwicklung, Koordination und Umsetzung von Maßnahmen wurde bei den Kreiswerken die Stelle einer Gesundheitsmanagerin geschaffen. Seither wurden bereits viele Maßnahmen (zum Beispiel: Vergabe von Medizinstipendien, Ärztekongress, Gründung Nachwuchsmedizinernetzwerk, Gruppenfamulaturen, interkommunale Zusammenarbeit mit Nachbarkreisen, Vermittlung von Ärzten) initiiert und umgesetzt. Darüber hinaus wurde ein Netzwerk aufgebaut.
 

Den hohen Bedarf im Bereich Psychiatrie / Nervenheilkunde belegt auch eine Studie aus jüngster Vergangenheit, wonach die psychiatrischen Erkrankungen die Herz- und Kreislauferkrankungen an der Spitze der weltweit verbreitetsten Gesundheitsprobleme abgelöst haben. Demnach litten im Jahr 2021 mehr als 3,4 Milliarden Menschen und damit 43 Prozent der Weltbevölkerung an einer Erkrankung des Nervensystems. Der im März 2024 veröffentlichten Studie des US-Instituts für Gesundheitsmesswerte und Evaluierung (IHME) zufolge, nahm die Zahl derartiger Erkrankungen in den vergangenen drei Jahrzehnten um 59 Prozent zu.
Hauptursache dieser Entwicklung sei die zunehmende Überalterung sowie die Zunahme von Risikofaktoren. Dieser Entwicklung wird mit der Schaffung des neuen Angebots Rechnung getragen.

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