Leichte Erholung auf dem Arbeitsmarkt

Ende August waren bei der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen 1.273 Frauen und Männer aus dem Landkreis Cochem-Zell arbeitslos gemeldet. Das sind zwölf weniger als vier Wochen zuvor, aber noch immer 392 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt nach wie vor bei 3,8 Prozent. Im August 2019 lag sie bei 2,6 Prozent.

Bemerkbar mache sich nun auch das "kleine Sommerloch" – ein kurzfristiger, moderater Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der Sommerferien, der auf jene jungen Leute zurückzuführen ist, die nach dem Ende ihrer Ausbildung nicht übernommen werden und während der Haupturlaubszeit nicht sofort eine Anschlussbeschäftigung finden. Da viele Abschlussprüfungen wegen Corona verschoben werden mussten, sei auch dieses saisonale Phänomen im Kalender nach hinten gerückt. Im SGB III (Arbeitsagentur) gab es 581 Arbeitslose, das sind acht mehr als im Juli. Im SGB II (Jobcenter) sank die Zahl um 20 auf 692. Im Vorjahr waren bei der Agentur 164 und beim Jobcenter 228 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Auch der Stellenmarkt erholt sich nur langsam. Zwar wurden dem Arbeitgeberservice in den vergangenen vier Wochen aus dem Landkreis 124 neue Stellen gemeldet, wodurch die Gesamtzahl der Stellenangebote nun bei 423 liegt. Dies sind jedoch immer noch 123 weniger als vor einem Jahr. Ein wichtiges Instrument, um die Folgen der Corona-Krise abzumildern, ist nach wie vor die Kurzarbeit. Insgesamt gab es seit Anfang April aus dem Landkreis Cochem-Zell 821 Anzeigen für 6.980 Beschäftigte aus der Region. Da mit einer solchen Anzeige lediglich die Möglichkeit geschaffen wird, Kurzarbeit zu nutzen, ist dies jedoch nur ein Indiz dafür, wie viele Betriebe und ihre Mitarbeiter(innen) diese Unterstützung tatsächlich geltend machen. Klarheit wird es erst verzögert geben, da die Abrechnung im Nachhinein erfolgt und die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, ihre Unterlagen bei der Arbeitsagentur einzureichen.  Tiefe Spuren haben Pandemie und Lockdown auch auf dem Ausbildungsmarkt hinterlas-sen, denn während Schulen geschlossen waren und für Berufsorientierung kaum Gelegenheit war, hätten auch viele Betriebe das Thema Nachwuchsgewinnung für Monate zurückgestellt. Zum klassischen Starttermin der meisten Ausbildungsverhältnisse am 1. September sind im Landkreis Cochem-Zell deshalb noch 55 junge Menschen auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive, 111 Betriebe konnten ihre Lehrstellen bislang nicht besetzen. Symbolfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de


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