

Auf den Cochemer Klostertreppen endete vergangene Woche der Versuch eines 26-jährigen Cochemers, zu Fuß vor der Polizei zu flüchten. Am vergangenen Donnerstag, gegen 22.45 Uhr, wollte eine Streife der Polizei einen Roller auf der Nordbrücke kontrollieren. Der Fahrer missachtete die Anhaltezeichen und flüchtete. Von der Nordbrücke ging es in die Innenstadt. Polizeikommissar David Simon und zwei Kolleginnen verfolgten ihn. Vor dem Café "Germania" in der Innenstadt hielt der Mann schließlich an, flüchtete aber zu Fuß weiter. "Das war in diesem Fall die wirklich schlechteste Wahl", so Eva Haimann, Sprecherin der PD Mayen, schmunzelnd. Der hinterhereilende Polizist David Simon (29) war nämlich ein ehemaliger Spitzensportler der Polizei Rheinland-Pfalz. "Der Flüchtende war definitiv chancenlos", so Haimann. Von der "Germania" aus lief der Flüchtende durch das "Fuchsloch" in Richtung Endert. Und hatte einen guten Vorsprung. "Ich musste ja erst einmal aus dem Auto springen und war auch bepackt". Mit "bepackt" meint der Polizist seine Schutzweste, Handschellen, Schlagstock, Pistole und Teaser. "Ich rief nur noch meinen Kolleginnen zu, dass ich ihm nachlaufe. Zu diesem Zeitpunkt war der Rollerfahrer bereits rund 200 Meter entfernt, hatte also einen enormen Vorsprung. Doch den machte Polizeikommissar Simon schnell wett. Als er sah, dass der Flüchtende die Klostertreppe nahm, dachte er im Unterbewusstsein an seine zahlreichen Trainingseinheiten. Denn Kommissar David Simon war viereinhalb Jahre in einer Sportfördergruppe der Polizei in Wiesbaden, nutzte die Cochemer Klostertreppen immer in der Freizeit als Trainingsstrecke für die Vorbereitung auf Weltmeisterschaftsläufe im Mountainbiken. "Ich kannte jede Stufe dort", erzählt er lachend. Trotz des Vorsprungs des Flüchtenden war für den Cochemer Polizeibeamten sofort klar: "Denn schaffst du". Am letzten Drittel der 102 Treppenstufen hatte er den schnaufenden Mann am Schlafittchen. "Er ließ sich dann auch widerstandslos festnehmen", so der Polizeikommissar. Der Flüchtende war völlig außer Atem, als er von der Polizei festgenommen wurde. "Er hatte es auch nicht einfach, hatte die ganze Zeit während der Flucht seinen Motorradhelm auf dem Kopf", schmunzelt Kommissar Simon. Grund für die Flucht des Rollerfahrers war übrigens, dass der 26-jährige Mann vor Fahrtantritt einen Joint geraucht hatte und außerdem noch eine kleine Menge Cannabis mit sich führte. Das Rauchgift hat er während der Flucht, so Informationen des WochenSpiegel, auch noch versucht wegzuwerfen. Doch Polizeikommissar Simon. hielt trotz der sportlichen Höchstleistung auch noch die Augen offen und sah, dass der Flüchtende etwas weggeworfen hatte. Das Rauschgift konnte später von der Polizei gefunden und sichergestellt werden. Nun warten auf den 26-Jährigen ein Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren.