Ist in Faid ein Brandstifter am Werk?
Faid. Zwei Brände beschäftigten die Feuerwehren in Faid. Ein Einsatz entwickelte sich zu einem Großeinsatz, da bei den Löscharbeiten Militärmunition gefunden wurde.
Zunächst sah alles nach einem Routineeinsatz für die Feuerwehren rund um Faid aus. Zwischen Feldern und einem kleinen Waldstück, unmittelbar an einem angrenzenden Hundetrainingsplatz, war am Samstag, 8. März, gegen 12 Uhr ein Lagerschuppen in Flammen aufgegangen. Sofort rückten mehrere Feuerwehren aus, um die Flammen zu löschen.
Die Löscharbeiten gestalteten sich jedoch schwierig, da in dem Schuppen mehrere Gasflaschen gelagert waren, von denen einige explodierten.
Doch dann machte ein Feuerwehrmann eine Entdeckung, die einen Großeinsatz auslöste. Einsatzleiter Thomas Pintscher erklärte: »Es wurde Militärmunition mit einer Größe von etwa 30 Zentimetern gefunden.«
Die Einsatzkräfte sperrten das Gelände weiträumig mit Fahrzeugen und Flatterband ab und verständigten den Kampfmittelräumdienst. Insgesamt waren rund 70 Kräfte vor Ort: Feuerwehrleute aus Faid, Dohr, Brauheck und Cochem, eine Drohneneinheit, Polizeibeamte sowie vorsorglich das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk und die Flughafenfeuerwehr.
Nach rund zehn Stunden dann die Entwarnung: Der Kampfmittelräumdienst sicherte die Munition, sodass die Feuerwehr die verbliebenen Flammen gefahrlos löschen konnte. Gegen 21 Uhr war der Einsatz beendet. Zur Brandursache konnten vor Ort noch keine genauen Angaben gemacht werden. Weitere Untersuchungen sollen klären, wie das Feuer entstanden ist.
Keine 13 Stunden nach dem Abschluss der Löscharbeiten am Lagerschuppen folgte die nächste Alarmierung für die Feuerwehr. Ebenfalls in Faid, nur etwa zwei Kilometer vom ersten Einsatzort entfernt, standen am Sonntagmorgen, 9. März, gegen 10.30 Uhr mehrere Heuballen in Flammen. Für die Feuerwehr ein vergleichsweise kleiner Einsatz, doch schnell kam der Verdacht auf, dass Brandstiftung im Spiel sein könnte.
Die Polizei stellte, wie der WochenSpiegel erfuhr, am möglichen Tatort Reifenspuren sicher. Aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs besteht nun der Verdacht, dass auch der Lagerschuppen vorsätzlich in Brand gesteckt wurde. Die Schutzpolizei Cochem hat die beiden Fälle an die Kriminalpolizei Mayen übergeben, wie ein Sprecher der Dienststelle bestätigte.
VG-Bürgermeister Wolfgang Lambertz zeigte sich besorgt über den Verdacht der Brandstiftung: »Wenn hier wirklich jemand mutwillig Feuer gelegt hat und damit die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in große Gefahr gebracht hat, wäre das ein nicht hinzunehmender Vorgang.« Lambertz setzt daher große Hoffnung in die polizeilichen Ermittlungen zu den beiden Bränden.