Simone Wunder

Abenteuerlust und Handwerkskunst: Ludger Keim erschafft „Fort Henry“ gegenüber der Reichsburg Cochem

So sieht es im „Fort Henry“ aus.

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Cochem. Vor anderthalb Jahren erwarb Ludger Keim ein Waldgrundstück gegenüber der Reichsburg Cochem mit dem festen Plan, dort ein besonderes Projekt zu realisieren: Er errichtete ein Fort, das er „Fort Henry“ nannte. Keim, der ursprünglich aus Rees stammt und seit zweieinhalb Jahren in Cochem lebt, ging davon aus, dass dieser Platz früher möglicherweise ähnlich genutzt wurde – vielleicht als Stützpunkt, möglicherweise auch während der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Bestätigung dieser Theorie hat er bislang jedoch nicht erhalten, da er noch nicht die Gelegenheit hatte, ins Stadtarchiv zu gehen. Auch Stadtbürgermeister Walter Schmitz konnte ihm keine Auskünfte dazu erteilen.
Keim, gelernter Forstwirt, ist für seinen Tatendrang und seine handwerklichen Fähigkeiten bekannt. Als leidenschaftlicher Werkler stellt er Schwerter, Lanzen, Tische und sogar die „Emma“ her – eine Kanone, die ihn schon lange begleitet und die er liebevoll als „seine beste Freundin“ bezeichnet. Der Name des Forts „Henry“ ist übrigens eine Hommage an das Fort aus den Winnetou-Geschichten von Karl May – eine prägende Erinnerung an seine Jugend.
Ludger Keims Familie hat eine lange Tradition als Schreiner. Schon als Kind baute er selbst Baumhütten im Wald, und seine Leidenschaft für das Handwerk und das Schaffen ist ihm bis heute erhalten geblieben. Vor knapp zehn Jahren baute er bereits die „K-Ranch“ auf und wurde für seinen Tatendrang bekannt.
Am Samstag, 16. November, feierte Keim seinen 65. Geburtstag – selbstverständlich direkt auf seinem „Fort Henry“. Mit diesem Fest soll das Projekt abgeschlossen werden. Danach plant er, das über 7.000 Quadratmeter große Waldgrundstück zu verkaufen oder zu verpachten. Für Keim ging es bei diesem Projekt nie um finanziellen Gewinn, sondern vor allem um die Freude am Basteln und Erschaffen. Das Grundstück ist sogar mit Wasser- und Stromanschluss ausgestattet – eine weitere Besonderheit, die das Fort zu einem echten Meisterwerk macht.

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