Simone Wunder

Exkursion des Kreiswaldbauvereins Cochem-Zell

Müden. Der Waldbauverein Cochem-Zell und die Ortsgemeinde Müden hatten zu einer Exkursion auf den Müdener Bock eingeladen. Thema waren die historischen Nutzungen und die waldbauliche Entwicklung des ehemals als Niederwald bewirtschafteten Waldgebietes.
Nachdem alle Teilnehmer am Treffpunkt, am Parkplatz zum Lützbachtal, eingetroffen waren, wurden sie von dem Vorsitzenden Dr. Stefan Göbel, vom Ortsbürgermeister der Gemeinde Müden, Franz Oberhausen, und vom örtlichen Revierleiter Hans-Josef Bleser begrüßt. Anschließend ging es hoch auf den Müdener Bock.
An einem schönen Aussichtspunkt ins Moseltal und in das nahe Maifeld erläuterte Ortsbürgermeister Oberhausen die Historie des Waldgebietes, welches ursprünglich den Grafen von Eltz gehörte. Es wurde der Ortsgemeinde Müden geschenkt, da die Müdener Bürger im Pfälzischen Erbfolgekrieg mithalfen, die Burg Eltz zu verteidigen. Bekanntlich ist diese eine der wenigen Burgen an Mosel und Rhein, die nicht während dieser kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört wurde. An diesem ersten Exkursionspunkt wurden auch die früheren Nutzungen des heutigen Waldgebiets erläutert. So wurde neben der bereits erwähnten Niederwaldwirtschaft zur Gewinnung von Lohrinde für die Lederproduktion auch Landwirtschaft und Weinbau auf dem Müdener Bock betrieben. Heute ist hiervon nichts mehr zu sehen.
Die Besonderheit des Gemeindewaldes Müden ist, dass die Fichte hier quasi nicht mehr vorhanden ist und auch die Rotbuche nur einen Anteil von einem Prozent der Baumartenanteile hat.
Am ersten Waldbild, einem im Mittel 66-jährigen Traubeneichenbestand mit beigemischter Hainbuche und Linde wurde das Verfahren der Auswahl von Z-Bäumen und deren konsequente Förderung bei der Holzernte erläutert. Auch die Feinerschließung dieses 18 Hektar großen Bestandes wurde den Exkursionsteilnehmenden erklärt. Eine Besonderheit in diesem Waldstück sind die einzeln vorhandenen Speierlinge und Elsbeeren. Hiervon wurden einige aufgrund ihrer Qualität und Dimension als Z-Bäume ausgewählt und gefördert.
Im nächsten Waldbestand, einem 35 Hektar großen, im Mittel 80-jährigen Traubeneichenbestand, ebenfalls mit einer Beimischung von Linden und Hainbuchen, wurde den Waldbesitzenden erläutert, dass hier bei der letzten Erntemaßnahme neben der Nutzung als Brennholz auch schon Eichenparkettholz vermarktet werden konnte. Somit konnte der Deckungsbeitrag der Holzerntemaßnahme schon erheblich erhöht werden.
In diesem Bestand konnte den Teilnehmenden neben den Resten einer Stellung aus dem zweiten Weltkrieg auch die Überreste einer römischen Villa rustica gezeigt werden.
Der Kreiswaldbauverein Cochem-Zell bedankt sich bei der Ortsgemeinde Müden für die Mitorganisation und Durchführung der Exkursion, sowie bei den Alten Herren und dem Jagdpächter Götz Junghans für die Bewirtung im Anschluss an die Veranstaltung.

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