Cochem-Zeller Impfzentrum ist fertig +++Mit Video+++
Es war eine Mammut-Aktion: In nur einer Woche richtete der Landkreis in der Eifelgoldhalle in Landkern ein Corona-Impfzentrum ein. In gerade einmal drei Wochen seit dem Vorschlag, habe das Team um Impfkoordinator Michael Stein, Mitarbeiter der Kreisverwaltung im Katastrophenschutz, so Landrat Manfred Schnur bei der Vorstellung, eine „logistische Meisterleistung vollbracht“. „Alle Helferinnen und Helfer haben in den letzten Wochen Großartiges geleistet. Ob morgens, mittags, abends oder am Wochenende – jeder hat angepackt, um unser Ziel, nämlich am 15. Dezember startklar zu sein, zu erreichen“, so Michael Stein, Impfkoordinator und Mitarbeiter der Kreisverwaltung. In der Eifelgoldhalle sollen, so vorläufige Informationen, ab Anfang Januar Cochem-Zeller gegen das Coronavirus geimpft werden. Zudem kündigte Landrat Schnur ein mobiles Impfteam an, welches in Seniorenheimen eingesetzt werden soll. Nach Angaben von Landrat Schnur geht dieser derzeit von Impfungen ab dem 4. Januar aus. Täglich könnten bis zu 200 Personen in dem Impfzentrum gegen das Corona-Virus geimpft werden. Neben den Impfungen in der Eifelgoldhalle in Landkern sollen auch mobile Impfteams eingesetzt werden. Diese würden durch das DRK sichergestellt. Die mobilen Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes werden die ersten Impfberechtigten in Senioren-, Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen vor Ort impfen. Allerdings zum Start lediglich die Risikopatienten, die über 80 Jahre alt sind. Ebenso soll dann auch das Pflegepersonal geimpft werden. Allerdings macht Schnur auch deutlich, dass im Moment noch nicht klar ist, wann und wie viele Impfdosen vorliegen. Aktuell seien für Deutschland vier Millionen Impfdosen zugesagt. Da für jeden, der geimpft wird, zwei Dosen benötigt würden (Erstimpfung und Auffrischung nach 21 Tagen) würde dem zu Folge für zwei Millionen Menschen Impfstoff kurzfristig vorliegen. Runtergerechnet würde dies für den Kreis Cochem bedeuten, so Schnur, dass Impstoff für eine Tageskapazität geliefert wird. Und Schnur setzt persönlich große Erwartungen in die Impfung. „Die Impfung ist die große Hoffnung auf ein normales Leben und die Rettung von Menschenleben.“ Kritik von besorgten Eltern, deren Kinder in die benachbarte Grundschule oder den Kindergarten gehen, kann Schnur verstehen. Allerdings verspricht er, dass alles getan werde, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. „Wir haben hier eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu meistern und die Standorte in Moselorten, wie Cochem oder Bruttig-Fankel, seien allein schon wegen eines möglichen Hochwassers in den Wintermonaten nicht in Frage gekommen. Die Halle in Landkern biete ideale Voraussetzungen. „Wenn wir es nicht anders wüssten, könnten wir sagen, dass die Halle für ein Impfzentrum gebaut wurde“, so Schnur. In der Tat weist die Halle neben großzügigen Räumlichkeiten auch geeignete sanitäre Einrichtungen, wie Duschen und Toiletten, sowie eine Küche auf. Auch der Sicherheitsaspekt sei berücksichtigt worden. So habe das Landeskriminalamt eine entsprechende Stellungnahme abgegeben und die Halle als geeignet eingestuft. Hintergrund der Überprüfung sind neben dem begehrten Impfstoff, der Kriminelle anlocken könnte, auch mögliche Proteste von Impfgegnern. Denen nimmt Schnur bereits vor möglichen Protesten den „Wind aus den Segen“. „Die Impfung ist die große Hoffnung der Menschen. Wir gehen davon aus, und ich bin auch selbst fest davon überzeugt, dass die Experten der europäischen Arzneimittel-Zulassungsstelle alle Prüfungen und Einschätzungen vornehmen werden, dass man guten Gewissens davon ausgehen kann, dass eine Impfung und der Impfstoff sicher ist.“ Impfkoordinator Michael Stein informierte über den Ablauf der Impfungen. Demnach sind pro Tag zwei Ärzte vor Ort. Außerdem würden für die Aufbereitung des Impfstoffs Apotheker und pharmazeutische Fachkräfte eingesetzt. Wenn der Impfstoff dann da ist, erfolgt die Terminvergabe demnach durch das Land zentral. Berechtigte müssten sich selbst um einen Termin bemühen. Ist dies erfolgt und der zu impfende Cochem-Zeller kommt nach Landkern, durchläuft er eine Impfstraße mit Einbahnregelung. Los geht es mit der Anmeldung. Hier werde das Impfbuch abgegeben und ein sogenannter Laufzettel ausgehändigt. Anschließend werden die zu Impfenden in einem Wartebereich mittels Videofilm informiert um anschließend zu einer ärztlichen Beratung zu gehen. Daran folgt, in zehn eingerichteten Kabinen, die Verabreichung des Impfstoffes durch medizinisches Personal. Danach muss der Betroffene noch 20 Minuten zur Beobachtung im Impfzentrum bleiben, bevor er sein Impfbuch entgegennimmt und nach Haus fahren kann. Stichwort Verkehr: Die Ortsgemeinde hat gemeinsam mit der Kreisverwaltung Cochem-Zell ein Parkkonzept ausgearbeitet. Dies sieht verschiedene Parkplatzmöglichkeiten in Landkern vor (siehe Fotos). Außerdem können in die Straße, die an der die Eifelgoldhalle liegt, nur Berechtigte einfahren. Dies soll den Verkehr in der Straße entzerren und die Straße und Wege sicherer machen. Dank sprach Schnur VG-Bürgermeister Albert Jung und Ortsbürgermeister Thomas Heuscher aus. Jung hatte den Vorschlag für das Impfzentrum in Landkern gemacht und wurde bei der Überlegung sofort von Landkerns Ortsbürgermeister Heuscher unterstützt. Zum Betrieb der Einrichtung sucht die Kreisverwaltung Cochem-Zell auch noch ehrenamtliche Helfer. Interessierte können sich beim Leiter der Einrichtung unter: 0 26 71 / 6 11 27 oder E-Mail: michael.stein@cochem-zell.de melden.