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"Gemeinsames suchen, anstatt Trennendes zu betonen": 10 Jahre VG Traben-Trarbach:

Traben-Trarbach. Am 1. Juli 2024 wurde die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach zehn Jahre alt. Bürgermeister Marcus Heintel blickte beim Jubiläums-Festakt auf diese Zeit zurück und wagte einen Ausblick in die Zukunft.

In der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach ist man u.a. stolz auf ein funktionierendes Feuerwehrwesen. Erst vor kurzem wurde hier ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 feierlich seiner Bestimmung übergeben.

In der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach ist man u.a. stolz auf ein funktionierendes Feuerwehrwesen. Erst vor kurzem wurde hier ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Bild: VG Traben-Trarbach

In seiner Festansprache erinnerte er zunächst an die Anfänge im Jahr 2014, als die neue Verbandsgemeinde an den Start ging und gerade im ersten halben Jahr einiges an Strukturen und Organisation anzupacken war. So musste das gesamte Satzungsrecht der Verbandsgemeinde neu aufgestellt und die zwei bis dato selbstständigen Verwaltungen zu einer Einheit zusammengefasst werden.

Finanziell galt es, die Übernahme des Freibades „Kröver Reich“ von der Ortsgemeinde Kröv mit einer Schuldenlast von fast 1 Mio. Euro zu tragen, ebenso wie über eine halbe Million Euro aus dem aufgelösten Schulzweckverband „Clara Viebig-Realschule Wittlich“. Andererseits seien aber sowohl in das Freibad als auch in die Moseltherme Traben-Trarbach in den letzten Jahren über 2 Mio. Euro investiert worden, insbesondere zur energetischen Sanierung, was wiederum einen Kosteneinspareffekt zur Folge haben werde.

 

Investitionsschwerpunkt Schulen und Feuerwehrwesen

 

Schulen seien ein Investitionsschwerpunkt der letzten zehn Jahre gewesen. Heintel: " Weit über 5,3 Mio. Euro wurden in die Schaffung von Betreuungsräumen, Alarmierungsanlagen, Brandschutzmaßnahmen, Barrierefreiheit, Toiletten- und Fenstersanierungen, Trockenlegungsarbeiten und Außensanierungen investiert."

Heintel dankte den rund 500 Kameradinnen und Kameraden in den 19 Einheiten, der Feuerwehr-Einsatz-Zentrale, der Führungsstaffel, der Atemschutzgerätewerkstatt, der Kleiderkammer und der Schlauchwerkstatt. Hierzu seien mittlerweile bei zwölf Wehren eine Jugendfeuerwehr mit rund 100 Mädchen und Jungen sowie vier Bambini-Feuerwehren mit rund 50 jungen Menschen hinzugekommen.

Auch im Feuerwehrwesen habe die VG Traben-Trarbach in den letzten zehn Jahren neben einem immensen Zeitaufwand viel investiert, zum Beispiel in die Errichtung der Schlauchwerkstatt, der Atemschutzgerätewerkstatt, die Erweiterungen in Olkenbach und in Diefenbach oder die einheitliche Schließanlage in allen Häusern. "Auch hier ist von rund 770.000 Euro Investitionen die Rede, nicht zu vergessen die im Jahr 2016 begonnene, schrittweise Erneuerung des Fuhrparks auf Grundlage eines Beschaffungsprogramms, sodass mittlerweile mehr als 50 Fahrzeuge, Boote und Anhänger zur Verfügung stehen, rechnete der Bürgermeister vor.

 

Wasserversorgung, Zukunftsthemen und Schulden

 

Im lebenswichtigen Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung wurden mehr als 65 Mio. Euro an Investitionsmaßnahmen gestemmt.

Gemeinsam sei „nebenbei“ auch noch die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg mitsamt einer Energiekrise zu bewältigen gewesen und in allen Phasen habe die Verbandsgemeinde insgesamt haben Haltung bewiesen, für den Frieden und für die Demokratie.  

Auch verschiedene Zukunftsthemen wurden angepackt. Hier nannte Heintel den Zukunftscheck Dorf, die Energiegemeinschaft Traben-Trarbach AöR mit dem Solidarpakt „Erneuerbare Energien“ und das Mobilitätsentwicklungskonzept mit vielfältigen Handlungsspielräume und Maßnahmenvorschlägen.

Die Höhe der Investitionskredite habe sich inzwischen verdoppelt  - von rund 7,9 Mio. Euro Ende 2015 auf 15,8 Mio. Ende 2023. Dennoch bekennt sich Heintel dazu: „Ohne diese Kredite, hier und da mit Zuschüssen unterfüttert, hätten wir keine der angeführten Investitionen vorgenommen! Niemand hat gerne Schulden, keine Frage, aber ich bin froh, dass wir investiert haben, dass wir unsere Struktur verbessert haben, denn das war wichtig und richtig. . ."  Dennoch sei es gelungen, die Verbandsgemeindeumlage Schritt für Schritt von 39 Prozent (2014) auf rund 33 Prozent (2024) zu senken.

 

Zukunftsvisionen und Dank an die Gemeinschaft

 

Als weitere Innovationen erwähnte Bürgermeister Heintel die sechs Trauzimmer in der VG, die Tourismusentwicklung mit der Gründung des Tourismuszweckverbandes, der Einführung des Gästebeitrages und der „Mollie GuestCard“. Viel habe sich im Bereich des Ehrenamtes getan, mit dem Seniorenbeirat und dem Seniorenbus, der Mobilen Jugendarbeit und dem Jugendparlament, der Ehrenamtskarte, den Ehrenamtsgruppen aus den Initiativen „Starke Kommunen – starkes Land!“ und „Ich bin dabei!“, dem Förderverein für Ehrenamt und Kultur, der Partnerschaft mit Selles-sur-Cher in Frankreich und mit Giti in Ruanda, dem alle zwei Jahre stattfindenden Freiwilligen-Mitmachtag, dem Netzwerk für saubere Umwelt und nachhaltiges Leben und nicht zuletzt den Digitalbotschaftern.

Mit dem Blick nach vorne gerichtet verwies Heintel auf die nächsten Aufgaben, wie die Machbarkeitsstudie, die die künftige Unterbringung der Verwaltung untersuchen soll. Desweiteren die Digitalisierung, Solidarpakt, Erneuerbare Energien, die Schulentwicklungsplanung, Hochwasser- und Starkregenschutzkonzepte und einiges mehr.

Bürgermeister Heintel dankte den politisch Verantwortlichen, in den Ortsgemeinden und in der Stadt, den Mitgliedern des Verbandsgemeinderats und den Beigeordneten sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und der Werke für ihren Anteil am Erfolg der ersten zehn Jahre: "Wichtig ist und bleibt, die Gemeinsamkeiten zu suchen, statt immer wieder Trennendes zu betonen!"

 


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