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Über 6.000 Kilometer für den Klimaschutz

Bei der Aktion » Die Klimawette« sollen 1 Million Tonnen Co2 eingespart werden. Initiator Dr. Michael Bilharz radelte durch ganz Deutschland, um Mitstreiter zu gewinnen – auch in Bernkastel-Kues machte er Halt.
Foto: JU

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Mit dem Fahrrad durch die Region radeln ist für viele ein beliebter Zeitvertreib. Von Traben-Trarbach kann man beispielsweise gemütlich mit der Familie nach Bernkastel-Kues fahren und legt dabei etwa 20 Kilometer zurück. Wie wäre es Mal mit einer Tour von 2700 Kilometern? So weit ist nämlich Dr. Michael Bilharz, Experte für nachhaltigen Konsum im Umweltbundesamt, seit dem 23. Juni bereits gefahren. Aber ihm geht es nicht um eine ausgedehnte Tour, oder Weltrekorde, sondern um die bundesweite Mitmachaktion »Die Klimawette«.

1 Million Menschen - 1 Million Tonnen Co2

Ins Leben gerufen wurde die Aktion durch »3 Fürs Klima«, bei der Bilharz auch Vorstandssprecher ist. Sie soll zeigen, wie jeder einen Beitrag für den Klimaschutz leisten kann. Bis zur nächsten Weltklimakonferenz in Glasgow Anfang November will man eine Million Teilnehmer gewinnen, die zusammen eine Million Tonnen CO2 einsparen.
Um das Vorhaben bekannter zu machen, fährt Initiator Bilharz mit dem Lastenrad und einer Symbolischen Co2 Tonne 100 Tage und insgesamt über 6.000 Kilometer quer durch Deutschland – unter anderem machte er deshalb auch Stopp in Trier, bevor es wenig später nach Bernkastel-Kues weiterging. Dabei wirbt er immer um neue Mitstreiter: »Wenn man die 1 Million Tonnen auf Bernkastel-Kues herunterrechnet, sind das 107 Tonnen bzw. 107 Menschen, die man hier erreichen muss«, erzählt Bilharz. So viele müssten sich also demnach mindestens beteiligen. Wie man genau mitmachen kann, erklärt Bilharz vor dem Rathaus den anwesenden Bürgern sowie dem Beigeordneten der Stadt, Wolfgang Pastor und Rita Busch, Beigeordnete der Verbandsgemeinde. »Der erste Schritt ist im Alltag das zu machen, was geht«, unterstreicht Bilharz.
Das kann eine wassersparende Duschbrause sein, ein LED-Lampentausch oder die Nutzung von Ökostrom. Man könne weiterhin die Klimaschutzprojekte, die auf der Homepage des Vereins vorgestellt werden durch eine Spende unterstützen. »Dazu gehören Aufforstungen in Uganda, Solarpanels in Äthiopien oder auch Pflanzen-Projekte in Borneo und Deutschland.«
Zuletzt sind alle Mitmachenden ein Beispiel für ihr Umfeld. Darum sollen sie anderen von der Aktion erzählen.«
Und warum wurde eine Wette daraus? Darauf weiß Bilharz auch eine Antwort. Es gehe dabei nicht um eine echte Wette, sondern um ein Gefühl, dass er und sein Verein vermitteln wollen: »Wetten, wir schaffen es?« Man solle für mehr Klimaschutz nicht lange nachdenken, sondern einfach ein paar Dinge ausprobieren, meint er. Damit will man auch der Politik ein Stück voraus sein, die in ihren Zielen zur Klimaneutralität erst das Jahr 2050 anpeilt.
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, werden aber nicht nur die Einwohner, sondern auch die Städte gezielt angesprochen. Sie können sich an der Co2-Städteliga beteiligen. Sie ermöglicht den direkten Vergleich mit anderen Städten. Denn alle Teilnehmer werden über ihre Postleitzahl automatisch den jeweiligen Städten
zugeordnet. »Wir werden uns gerne einbringen«, sagte Wolfgang Pastor und hob hervor, dass die Stadt Bernkastel-Kues – z. B. mit Elektroautos –  bereits für mehr Klima- und Umweltschutz eintritt.

Es ist noch  etwas Luft nach oben

Mittlerweile kann man im Städtevergleich bereits sehen, wo Bernkastel-Kues steht: Platz 150 mit 5,5 Tonnen eingespartem Co2. Das entspricht sechs Teilnehmern. Insgesamt beteiligen sich aktuell rund 5.300 Menschen an der Aktion.  
Als nächstes ging es für Bilharz dann nach Cochem. »200 Stationen liegen auf der Route. Am 3. Oktober will ich in Dersau ankommen.« Und wenn bis dahin genügend Menschen mitmachen will man versuchen die Ergebnisse nach Glasgow zu bringen – ganz klimafreundliche natürlich per Zug. (ju)


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