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Traben-Trarbach: Der Großbrand hat die Stadt schwer getroffen

Traben-Trarbach. Eine Woche ist es nun her, seitdem ein verheerender Großbrand die Stadt Traben-Trarbach erschütterte. Der Schaden ist gravierend, die Einsatzkräfte zeigten beeindruckende Leistungen. Stadtbürgermeister Patrice Langer spricht über die Geschehnisse, die Herausforderungen und den weiteren Verlauf der Aufräumarbeiten.

Bild: Kevin Schößler

Zuerst richtet Stadtbürgermeister Patrice Langer einen besonderen Dank an die beteiligten Einsatzkräfte: "Was die vielen ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder hier geleistet haben, verdient größten Respekt. Man sieht daran, welch hohe Professionalität in unseren Freiwilligen Wehren herrscht." Die Feuerwehrleute hätten alles gegeben und dabei ihr Leben riskiert, um Schlimmeres zu verhindern. „Ihnen gilt der größte Dank“, so Langer.

 

Was wird aus der historischen Stadtmühle?

 

Gestern wurde die Einsatzstelle wieder freigegeben, wie bereits die Pressesprecherin der Polizeidirektion Trier, Jana Ernst, mitgeteilt hatte. Zuvor war das Gelände von der Kriminalpolizei beschlagnahmt worden, um die Ursache des Brandes zu ermitteln. Nun hat die untere Bauaufsichtsbehörde der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich die Prüfung der Gebäudestatik übernommen. Laut Stefanie Rodermund von der Kreisverwaltung kann ein Abriss nicht ohne Weiteres erfolgen, da die betroffenen Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Stadtbürgermeister Langer hofft, dass die historische Stadtmühle, eines der Wahrzeichen der Stadt, restauriert werden kann: „Es wäre schön, wenn diese Gebäude wieder aufgebaut oder saniert werden könnten.“

Patrice Langer betonte außerdem die Bedeutung des schnellen und professionellen Einsatzes der Feuerwehr. „Zwischen 1857 und 1897 gab es in Traben-Trarbach insgesamt 20 Brände, bei denen hunderte Gebäude zerstört wurden. Durch das beherzte Handeln der Feuerwehr konnte eine solche Katastrophe dieses Mal verhindert werden.“

 

"Es war ein schrecklicher Anblick"

 

Auch Langer selbst war am 4. Oktober vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Vor lauter Rauch konnte man kaum etwas sehen, man musste Abstand halten, um nicht den giftigen Dämpfen ausgesetzt zu sein. Es war ein erschreckender Anblick“, berichtete er. Die Eindrücke vor Ort seien massiv und erschütternd gewesen.

 

Verkehr wird weiterhin umgeleitet

 

Die Weiherstraße, in der das Feuer wütete, bleibt weiterhin gesperrt. Die Statik der Brandruine muss zunächst eingehend geprüft werden. Bis dahin wird der Verkehr über die parallel verlaufende Einbahnstraße, die Grabenstraße, umgeleitet. Da diese Straße zu eng ist, um den Verkehr in beide Richtungen zu ermöglichen, wurde eine Ampelanlage eingerichtet. Langer rechnet damit, dass die Sperrung noch mindestens bis nächste Woche andauern wird, bis die Ergebnisse der Statikprüfung vorliegen.

 

Sanierung "Trarbacher Ring" soll Anfang nächsten Jahres starten

 

Der Bürgermeister verwies auch auf anstehende Bauarbeiten in der Altstadt von Trarbach. Anfang 2025 soll die Sanierung des gesamten sogenannten „Trarbacher Rings“ beginnen. Betroffen sind die Weiherstraße, die Moselstraße und die Grabenstraße. „Die aktuelle Verkehrssituation gibt uns schon einen Vorgeschmack auf die kommenden zweieinhalb bis drei Jahre“, erklärte Langer. Während dieser Zeit sollen umfangreiche Sanierungsarbeiten durch die Verbandsgemeindewerke durchgeführt werden.

Der Großbrand in Traben-Trarbach hat die Stadt schwer getroffen, doch Bürgermeister Patrice Langer sieht auch Chancen im Wiederaufbau und setzt auf die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um die historische Bausubstanz zu bewahren und die Stadt für die Zukunft zu stärken.

Text und Fotos: Kevin Schößler

 

Extra-Info:

Zwei Familien hatten durch das verheerende Feuer alles verloren. Die Resonanz auf eine Spendenaktion, die Karl-Georg Bauer aus Traben-Trarbach ins Leben rief ist überwältigend: Über 33.000 Euro wurden bisher bereits gesammelt. Informationen dazu gibt es hier:

https://www.wochenspiegellive.de/kreis-bernkastel-wittlich/artikel/nach-schwerem-brand-in-traben-trarbach-spendenaktion-sammelt-ueber-24000-euro-fuer-betroffene-familien

 


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