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Mehr Busse, mehr Möglichkeiten

Bernkastel-Wittlich. Ab 31. Juli gibt es im Landkreis Bernkastel-Wittlich mehr öffentlichen Nahverkehr. In den Gebieten der neuen Busnetze Wittlicher Land und Hunsrück wird das Fahrtangebot praktisch verdoppelt. Die insgesamt 36 neuen Linien werden dann von der EMV Eifel-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH aus Landscheid und Bitburg gefahren.

Bild: VRT

Das regional ansässige Unternehmen fährt seit vielen Jahren in der Region sowie im Eifelkreis seit 2021 im Busnetz Neuerburger Land und seit 2022 im Busnetz Waldeifel. Wie man sich auf die stark ausgeweitete Fahrleistung vorbereitet, erzählt Busunternehmer
Olaf Meier (EMV Eifel-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH) im Interview:

Herr Meier, wo stehen Sie gerade in der Vorbereitung? Sind z.B. schon alle Busse blau weiß lackiert?
Olaf Meier: "Wir werden den weitaus größten Teil der Linien mit Neufahrzeugen bestreiten und diese sind bereits bei Lieferung entsprechend lackiert. Der Großteil der 50 Neufahrzeuge steht bereits einsatzbereit an unserem Standort in Landscheid. Bei einigen laufen noch die finale Beklebung und Verkabelung beim Hersteller. Parallel läuft auch die Umrüstung der bestehenden und neu hinzukommenden Bushaltestellen. Wir müssen allein rund 600 Haltestellenmasten neugestalten und mit zusätzlichen Fahrplankästen ausstatten, um später rund 2.000 Fahrplanaushänge für unsere neuen Linien anzubringen.
Auch vor Ort an unserem Betriebsstandort in Landscheid rollen seit einigen Wochen die Bagger. Um genug Platz für die zusätzlichen Fahrzeuge zu haben, wird unser Betriebsgelände um rund 10.000 Quadratmeter erweitert."

Was ist für Sie derzeit die größte Herausforderung?

"Wie die gesamte Branche treibt auch uns der Fachkräftemangel um. Besondere Schwierigkeit ist natürlich, dass bei uns zu einem Stichtag möglichst alle Stellen besetzt sein müssen. Die große Angebotsausweitung führt zu einem schlagartigen Mehrbedarf an Personal, den wir über verschiedene Wege decken müssen. Gleichzeitig gibt es für das neue Angebot keine Generalprobe. Die Verkehre müssen direkt vom ersten Tag an in der notwendigen Qualität auf die Straße gebracht werden. Hier können wir nur um Verständnis bitten, wenn es an den ersten Tagen noch an der ein oder anderen Stelle hakt."

Wie versuchen Sie, den Mehrbedarf an Mitarbeitern zu decken?

"Zum einen bieten wir verstärkt Unterstützung beim Führerscheinerwerb an. Da in der Region in weiten Teilen allerdings Vollbeschäftigung herrscht, haben wir einen Teil der Fahrerinnen und Fahrer auch im EU-Ausland angeworben. Neben dem bürokratischen Aufwand gehört es hier auch dazu, beim Spracherwerb, bei der Suche nach einer Unterkunft und weiteren Dingen zu helfen."

Wie lernen die neuen Fahrerinnen und Fahrer, wo sie ab dem 31. Juli entlangfahren müssen?

"Wir haben für alle unsere Fahrerinnen und Fahrer einen umfangreichen Schulungsplan erstellt, bei dem alle Strecken abgefahren werden. Wir haben auch den Vorteil, dass mit Betriebsbeginn am 31. Juli mitten in den Sommerferien der Ferienfahrplan gilt und wir unser Fahrpersonal damit auch während der Ferien teilweise in Doppelbesatzung einsetzen können, damit möglichst schnell eine gute Streckenroutine entsteht."
Wie sind Ihre Erfahrungen in anderen Busnetzen mit dem bedarfsorientierten VRT-RufBus?

"Gerade vor dem Hintergrund, dass es in vielen Orten früher ausschließlich ein auf den Schülerverkehr ausgerichtetes Fahrplanangebot gab, braucht es natürlich einige Zeit, bis das RufBus-Angebot angenommen wird. Wir merken aber immer mehr, dass es ein attraktiver Mobilitätsbaustein für die Bevölkerung sein kann und immer stärker nachgefragt wird."

Wie sind Ihre Erfahrungen in anderen Busnetzen mit dem bedarfsorientierten VRT-RufBus?

"Gerade vor dem Hintergrund, dass es in vielen Orten früher ausschließlich ein auf den Schülerverkehr ausgerichtetes Fahrplanangebot gab, braucht es natürlich einige Zeit, bis das RufBus-Angebot wahrgenommen und auch angenommen wird. Wir merken aber immer mehr, dass es ein attraktiver Mobilitätsbaustein für die Bevölkerung sein kann und immer stärker nachgefragt wird."

 

Extra: Die EMV Eifel-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH . . .

  • . . . ist ein Zusammenschluss zweier regionaler Busunternehmen, des Busunternehmens Meier GmbH & Co. KG aus Landscheid sowie der Krakau Reisen AG aus Bitburg. Die EMV hat im September 2023 den Zuschlag für die Busnetze Wittlicher Land und Hunsrück erhalten. Für nun zehn Jahre dürfen sie die Buslinien in diesen beiden Gebieten betreiben – mitfinanziert vom Landkreis Bernkastel-Wittlich, dem Land Rheinland-Pfalz (über den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV Nord) sowie dem VRT. www.vrt-info.de/busnetze

Das ist der Verkehrsverbund Region Trier (VRT)              

  • Das VRT-Gebiet umfasst die vier Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie die Stadt Trier. Die Landkreise und die Stadt Trier sind Mitglieder des Zweckverbandes VRT und Aufgabenträger des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Region. Gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz finanzieren sie das ÖPNV-Angebot. Die VRT GmbH ist zuständig für Fragen des straßengebundenen ÖPNV – für die Schiene ist der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (ZV SPNV Nord) zuständig.              
  • In enger Abstimmung mit den Aufgabenträgern und dem ZV SPNV Nord plant der VRT das Busangebot im Verbundgebiet, garantiert einen einheitlichen Tickettarif bei den in der Region fahrenden Verkehrsunternehmen und hat zum Ziel, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region zukunftsfähig zu gestalten, um möglichst viele Menschen vom Bus- und Zugfahren zu überzeugen.

www.vrt-info.de











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