Die Kita "Rappelkiste" in Traben-Trarbach wird abgerissen
Bild: Kevin Schößler
Sie war aber nicht immer ausschließlich Kindergarten; früher war sie sogar eine Schule, wie uns Hajo Weinmann, der zweite Abgeordnete der Stadt, berichtete. Er ging damals selbst dort zur Schule. Die Entscheidung für den Abriss fiel bereits vor mehreren Jahren, nachdem das Jugendamt darauf hingewiesen hatte, dass die Gruppenräume und die Küche nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen. Zudem ist das Gebäude schadstoffbelastet – in den Wänden, Böden und dem Dach wurde Asbest entdeckt, was eine Sanierung nahezu unmöglich erscheinen lässt.
Die Kita bestand aus drei Gebäudeteilen, die über die Jahre nach und nach angebaut wurden. Allerdings lagen diese auf unterschiedlichen Höhen, sodass eine sinnvolle Verbindung der Gebäudeteile kaum möglich war. Eine Sanierung wurde daher schnell als unwirtschaftlich verworfen.
Bereits vor rund zwei Jahren erfolgte der Umzug der Kita Rappelkiste in einen provisorischen Standort in der Realschule plus in Traben-Trarbach. Zuvor mussten dort jedoch umfangreiche Umbauten vorgenommen werden, um die Räumlichkeiten kindgerecht zu gestalten. Der Abriss des alten Kindergartens in der Schottstraße läuft seitdem. Momentan ist ein Bagger im Einsatz, um das Gebäude Stück für Stück zurückzubauen. Infolge dessen musste auch die Schottstraße einseitig gesperrt werden, um eine Vollsperrung zu verhindern. Eine Ampelanlage regelt hier den Verkehr, sodass dieser einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet werden kann.
Mit dem Umzug der Kita wurde auch die Kapazität erweitert: Statt fünf Gruppen gibt es nun sieben, die mittlerweile fast vollständig belegt sind. Insgesamt bietet Traben-Trarbach derzeit etwa 250 Kindergartenplätze in drei Einrichtungen: in Traben, in der Realschule plus (als Ersatz für die Kita Rappelkiste) und im Ortsteil Wolf.
Sobald der Abriss abgeschlossen ist – voraussichtlich in vier Wochen – wird mit dem Neubau begonnen. Die Kosten belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro. Das neue Gebäude soll nicht nur moderne Gruppenräume bieten, sondern auch eine zentrale Küche, die alle drei Kindergärten in der Stadt mit Mittagessen versorgen kann.
Der Neubau wird voraussichtlich Ende 2026 oder Anfang 2027 fertiggestellt sein. Dann wird die Stadt insgesamt 14 Kindergartengruppen anbieten können – genug Platz für etwa 250 Kinder. „Wir sind froh, dass wir mit diesem Neubau langfristig ausreichend Kindergartenplätze zur Verfügung stellen können“, so Hajo Weinmann.
Doch nicht nur in Trarbach tut sich etwas: Auch die Kita im Ortsteil Traben ist in die Jahre gekommen. Nach Abschluss des Neubaus in Trarbach sollen hier umfangreiche Sanierungsmaßnahmen starten. Unter anderem wird ein neuer Speiseraum benötigt, zudem stehen weitere bauliche Anpassungen an.
Um die Bauarbeiten ohne Störungen durchzuführen, sollen die Kinder aus Traben für die Dauer der Sanierung in die Realschule plus umziehen – so wie zuvor die Kita Rappelkiste. Erst danach wird der gesamte Kindergartenbetrieb in Traben-Trarbach wieder auf seine endgültigen Standorte verteilt sein.
Mit diesen Maßnahmen stellt die Stadt sicher, dass alle Kinder in Traben-Trarbach einen Platz in einer modernen und gut ausgestatteten Kita erhalten – ohne lange Wartezeiten, wie sie in vielen anderen Städten mittlerweile üblich sind.
Text: Kevin Schößler
Zurück
Nach oben
