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"Erinnern für die Zukunft" - 80 Jahre Kriegsende: Holocaust-Überlebender spricht in Wittlich 

Wittlich. Multimedia-Vortrag und Zeitzeugengespräch mit Thomas Gabelin und Buchautor Louis Pawellek am Donnerstag, 8. Mai, im Kino-Palast.

Thomas Gabelin (li.) und  Louis Pawellek. Gemeinsam engagieren sie sich für Erinnerung und Aufklärung – gegen das Vergessen.

Thomas Gabelin (li.) und Louis Pawellek. Gemeinsam engagieren sie sich für Erinnerung und Aufklärung – gegen das Vergessen.

Bild: Louis Pawellek

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus findet am Donnerstag, 8. Mai, um 19 Uhr im Kinopalast Wittlich eine besondere Veranstaltung statt. Unter dem Titel „Erinnern für die Zukunft“ laden die Katholische Kirchengemeinde Klausen (im Rahmen von „Kultur in der Wallfahrtskirche“), das Emil-Frank-Institut und der Kinopalast Wittlich zu einem Abend mit dem Holocaust-Überlebenden Thomas Gabelin und dem jungen Buchautor Louis Pawellek ein.

Die Veranstaltung umfasst einen multimedialen Vortrag, ein Zeitzeugengespräch sowie eine Diskussionsrunde mit dem Publikum.

Zwei Generationen – eine Mission

Thomas Gabelin (80) zählt zu den letzten öffentlich aktiven Überlebenden des Holocaust. Er wurde am 21. Dezember 1944 im Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt geboren – unter unmenschlichen Bedingungen. Seine Eltern galten aufgrund ihrer jüdischen Abstammung als „Halbjuden“ und wurden dorthin deportiert. Von den rund 9.000 in Theresienstadt inhaftierten Kindern überlebten nur etwa 100 – Thomas Gabelin ist eines von ihnen. 65 Familienangehörige wurden im Holocaust ermordet.

Gabelin engagiert sich seit vielen Jahren für die Erinnerungskultur – gemeinsam mit Louis Pawellek (26), mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet. Der junge Autor begleitet Überlebende, dokumentiert ihre Geschichten und gibt ihnen in Büchern, Filmen und Veranstaltungen eine Stimme.

Bücher, Bilder, bewegende Berichte

Im Mittelpunkt des Abends steht ihr gemeinsames Buch „Es gab mehr als nur Auschwitz – Gedenkorte, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen“, erschienen Ende 2024. Darin stellt Pawellek 17 wenig bekannte Orte nationalsozialistischer Verbrechen in Europa vor – ergänzt durch QR-Codes zu begleitenden Kurzfilmen. Thomas Gabelin schrieb das Vorwort. Auch ihr erstes gemeinsames Buch „Die letzten Stimmen des Holocaust – 12 Überlebende erinnern sich“ wurde viel beachtet.

Zur Veranstaltung gehört auch originales Anschauungsmaterial: Briefe aus dem KZ Auschwitz, ein Judenstern, Ghettogeld aus Theresienstadt und weitere seltene Zeitzeugnisse machen Geschichte greifbar.

Schulveranstaltung am Vormittag

Bereits am Vormittag findet eine eigene Veranstaltung für rund 500 Schülerinnen und Schüler im Cusanus-Gymnasium Wittlich statt. Ziel ist es, junge Menschen für die Geschichte zu sensibilisieren – und für Menschlichkeit, Demokratie und Verantwortung zu begeistern.

Tickets und Vorverkauf

Eintrittskarten sind für 10 Euro erhältlich, Schüler und Studierende haben freien Eintritt (kostenfreie Zählkarten erforderlich). Der Vorverkauf läuft über alle Ticket Regional-Vorverkaufsstellen (u.a. Tourist-Information Wittlich, Reisebüro im Bungert) sowie online unter:
 www.ticket-regional.de/wallfahrtskircheklausen


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