Die älteste Kuh wird "Miss Hochwald"
Die einen kommen mit ihren Vierbeinern, um sich dem strengen Blick der Preisrichter zu stellen. Die anderen schauen vorbei, um die Volksfeststimmung am Rande der Keller Kirmes zu genießen. Alle Jahre wieder gibt es am letzten August-Montag in Kell einen Massenauftrieb von Tier und Mensch.
Zur inzwischen 61. Auflage der Verbandsgemeinde-Tierschau zum Abschluss der Keller Kirmes waren 12 Rinderzüchter aus den Kreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich mit 36 Rindern und 12 Kälbchen und 10 Pferdezuchtbetriebe mit 26 Tieren am Start. Der Preisrichter macht Stimmung und fordert die Zuschauer mit Mitklatschen an. Kommentare wie: "Sie bewegt sich super für ihr Alter, hat ein sehr gutes Fundament und starke Sprunggelenke", schallen über die Wiese. Was sonst bei Misswahlen eher ungünstig erscheint, bringt heute der ältesten Kuh auf dem Platz die Siegerschärpfe der "Miss Hochwald" ein. Die hübsche Kuhdame hört auf den Namen "Sonia" und kommt vom Manderscheider Kapellenhof, dem Hof der Familie Krämer.
So wie Kuhdame Sonia haben auch die anderen schönen Kühe mit ihren Besitzern eine Runde "im Ring" gedreht und wurden ausgiebig in Augenschein genommen. Am Ende der Vorstellung fällt unter rhythmischem Applaus das Urteil des Preisrichters: Nach einem zarten Klapps aufs Hinterteil einer schwarz-weißen Kuh ruft er: "Miss Hochwald - ich habe mich für Kuh Nr 22 entschieden!". In seiner Begründung heißt es weiter: " Sie hat ein super Euter, sehr drüsig und ein sehr gutes Fundament. Sie ist breit, sie hat Tiefe, Sie bewegt sich auch top für ihr Alter!", so die Begründung des Preisrichters für die schwarzbunte Kuhdame. Sonia heißt die hübsche Holsteinerin, die sich nicht ganz ohne Murren von Spross der Familie Krämer in Richtung Fotografen stellen lässt. Die neue "Miss Hochwald ist sechseinhalb Jahre als, Mutter von fünf Kälbern und kommt vom Kapellenhof in Manderscheid.
Parallel zur Wahl der schönsten Kuh wird auch immer die beste Stute gekürt. Diese kommt wie im letzten Jahr aus dem Stall der Familie Kohn aus Vierherrenborn und hört auf den schönen Namen Viva la Vie (lebe das Leben).
Die Miss-Wahl ist immer einer der Höhepunkte der Verbandsgemeinde-Tierschau, die den Abschluss zur Keller Kirmes bildet. Heute wurde die Schau zum 61. Mal veranstaltet. Und es war mit mehreren Tausend Besucher bei gutem Wetter auch tierisch viel los.
Aber nicht nur Pferde- und Rinderfreunde kommen auf ihre Kosten. Auch Kleintiere sind mit von der Partie. In einem Zelt auf dem Keller Sportplatz gab es Hühner verschiedener Rassen, Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe und Ziegen zu zu bestauen und zu Kaufen. Jürgen Dixius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, sagte zur Tierschau: „Sie ist ein Schaufenster der züchterischen Leistungen unserer Landwirte und bietet die Möglichkeit, der Bevölkerung ein positives Bild der heimischen Landwirtschaft zu vermitteln.“