gepostet von Julia Borsch

36 Interessenten für den Cyberbunker in Traben-Trarbach

Traben-Trarbach (ks). Der lange Rechtsstreit um den sogenannten Cyberbunker in Traben-Trarbach ist beendet. Das Bundesverfassungsgericht hat die Klage der früheren Betreiber endgültig abgewiesen. Damit kann die Vermarktung des berüchtigten Bunkers weitergehen - und sie stößt auf großes Interesse: Insgesamt 36 potenzielle Käufer haben sich bereits beworben.

Der Cyberbunker, ein ehemaliger NATO-Bunker, war 2019 von der Polizei gestürmt worden, nachdem bekannt wurde, dass dort Server standen, die illegale Aktivitäten im Darknet ermöglichten. Drogenhandel, Cyberkriminalität und andere Vergehen wurden über die Rechner im Bunker abgewickelt. Die Betreiber, darunter der sogenannte Bunkerchef, wurden später zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.



Entscheidung in Karlsruhe beendet Rechtsstreit


Die niederländische Stiftung "Wasteland", die als Eigentümerin eingetragen war, hatte bis zuletzt versucht, den Bunker zurückzubekommen. Nachdem Klagen vor dem Landgericht Trier und dem Oberlandesgericht Koblenz scheiterten, legte die Stiftung Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe ein. Diese wurde nun zurückgewiesen. Das Landesamt für Steuern, das wegen des Rechtsstreits den Verkaufsprozess zwischenzeitlich gestoppt hatte, kann den Bunker jetzt endgültig vermarkten.

"Damit ist die Akte Cyberbunker nach Jahren der Verfahren endlich abgeschlossen", erklärte ein Sprecher des Landesamts.


36 Kaufinteressenten mit vielseitigen Plänen


Wie mitgeteilt wurde, gibt es bereits 36 Bewerber für den Kauf des Cyberbunkers. Die meisten von ihnen planen, den Bunker für gewerbliche Zwecke zu nutzen, etwa als Datenzentrum oder für Telekommunikationsunternehmen. "Es gab einige interessante Vorschläge, aber wir haben noch keinen Käufer ausgewählt oder favorisiert", so die Behörde.

Der Bunker hat aufgrund seiner massiven Bauweise und der isolierten Lage großes Potenzial, insbesondere für technologische oder sicherheitsrelevante Anwendungen. Gleichzeitig bleibt seine Vergangenheit als Zentrum krimineller Aktivitäten ein belastender Schatten.

Die Zukunft des Cyberbunkers bleibt spannend - sowohl für die Region Traben-Trarbach als auch für die potenziellen Käufer, die ihre Pläne für das umstrittene Objekt realisieren wollen.

Text: Kevin Schößler


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