Jutta Kruft

Strom fließt im Landkreis Ahrweiler durch intelligentes Netz

Überzeugten sich vor Ort von der neuen digitalen Ortsnetzstation in Waldorf (v. l.): Werner Nachtsheim (Ortsbürgermeister von Waldorf), Michael Dötsch (Leiter des Regionalzentrums Rauschermühle bei Westnetz), Landrätin Cornelia Weigand, Hans-Dieter Felten (Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Breisig), Patrick Ley (Kommunalmanager bei Westenergie) und David Fuhrmann (Ingenieur in der Netzplanung bei Westnetz).

Überzeugten sich vor Ort von der neuen digitalen Ortsnetzstation in Waldorf (v. l.): Werner Nachtsheim (Ortsbürgermeister von Waldorf), Michael Dötsch (Leiter des Regionalzentrums Rauschermühle bei Westnetz), Landrätin Cornelia Weigand, Hans-Dieter Felten (Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Breisig), Patrick Ley (Kommunalmanager bei Westenergie) und David Fuhrmann (Ingenieur in der Netzplanung bei Westnetz).

Bild: Westnetz GmbH / Martina Fischer

Waldorf. Westnetz treibt die Energiewende voran und investiert in das Stromnetz der Zukunft. In Waldorf im Landkreis Ahrweiler hat der Verteilnetzbetreiber von Westenergie eine weitere Ortsnetzstation digitalisiert. Hiermit verbessert das Unternehmen die Steuerung des Stromnetzes, indem Echtzeitinformationen zur Stromverteilung und Spannung direkt an die zentrale Leitstelle übermittelt werden. Dies ermöglicht eine Fernsteuerung und trägt zu einer noch zuverlässigeren Stromversorgung bei. Bisher wurden über 160 Ortnetzstationen im Netzgebiet des Regionalzentrums Rauschermühle digitalisiert und in Betrieb genommen. Im gesamten Versorgungsgebiet der Westnetz sind es bereits mehr als 2.400 Stationen und wöchentlich kommen neue hinzu. Landrätin Cornelia Weigand, Werner Nachtsheim, Ortsbürgermeister von Waldorf und Hans-Dieter Felten, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Breisig, überzeugten sich mit Vertretern von Westnetz und Westenergie von der neuen Technik in Waldorf.
Ortsnetzstationen spielen eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung, indem sie Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung umwandeln. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion, übertragen aber zusätzlich Live-Daten über Mobilfunk oder Glasfaseranbindung. So kann Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und bei Bedarf schneller reagieren. Darüber hinaus erkennt das smarte System ungewünschte Vorkommnisse besonders schnell: Die Technik hilft, Fehler einzugrenzen und Ausfallzeiten zu reduzieren. Mit den gewonnenen Daten kann zudem der Betrieb der Netze noch bedarfsgerechter auf die zukünftigen Herausforderungen ausgerichtet werden.
„Das Netz der Zukunft muss digital sein, denn die Anforderungen an die Stromnetze werden immer komplexer“, so David Fuhrmann, Ingenieur in der Netzplanung bei Westnetz. „Einerseits gibt es eine zunehmende Einspeisung aus erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind. Andererseits steigt der Stromverbrauch durch die verstärkte Nutzung von etwa Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen. Digitale Ortsnetzstationen helfen uns, diese Auslastungen zu erkennen und entsprechend zu steuern“, erklärte Fuhrmann. Im Zuge der Digitalisierung der Infrastruktur modernisiert Westnetz fortlaufend die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze im Versorgungsgebiet und macht sie fit für die Zukunft. In Waldorf verlegte der Verteilnetzbetreiber in der gesamten Ortslage neue Stromkabel und baute zeitgleich das Glasfasernetz in FTTH-Bauweise (Fiber to the Home) komplett aus.
Landrätin Cornelia Weigand betonte: „Durch die neuen digitalen Ortsnetzstationen wird die Versorgungssicherheit in unserer Region gestärkt. Besonders auch im Hinblick auf die Energiewende und die Nutzung von mehr Solaranlagen und Elektrofahrzeugen sind leistungsfähige Netze essenziell. Das Thema Energieversorgung und dezentrale Stromerzeugung mit dem Ziel, bis 2030 bilanziell den im Kreis benötigten Strom klimaneutral vor Ort zu erzeugen, ist für den Landkreis Ahrweiler schon seit 2011 ein wichtiges Anliegen.“
Die Energiewende ist für die Verteilnetze ein Stresstest. Werden sie nicht massiv ausgebaut, werden sie diesen Test nicht bestehen. Für die Verteilnetzbetreiber besteht die Herausforderung darin, die steigenden Zahlen an neuen Verbrauchern und Erzeugern an die Stromnetze anzuschließen. Neben dem klassischen Netzausbau, also dem Zubau von mehr Leitungen, mehr Transformatoren und mehr Ortsnetzstationen, treibt Westnetz deshalb auch die Digitalisierung der Infrastrukturen massiv voran. Michael Dötsch, Leiter des Regionalzentrums Rauschermühle von Westnetz, erläuterte: „Die Maßnahmen umfassen alle Ebenen des Verteilnetzes, wie die Erweiterung von Umspannwerken, aber auch die Errichtung digitaler Ortsnetzstationen. Damit ist es möglich, die Netze bei unerwarteten Verbrauchsspitzen oder hohen Stromerträgen durch Photovoltaik- oder Windkraftanlagen präzise zu steuern. Westnetz nimmt damit als Treiber der Energiewende eine führende Rolle im notwendigen Umbau der Energienetze in Rheinland-Pfalz ein.“
 

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