"Hier geht es darum ein Mitmachgefühl zu erzeugen."
Stellen Sie sich und ihren Aufgabenbereich doch einmal kurz vor?
Schwager-Guillemenet: Ich war bis zum Mai für die Projektgesellschaft Landesgartenschau Rheinland-Pfalz mbH tätig und für den Gesellschaftsaufbau in Bad Neuenahr-Ahrweiler verantwortlich. Seit Gründung der Durchführungsgesellschaft leite ich einen der beiden Geschäftsbereiche. Kurz und knapp: Als technischer Geschäftsführer bin ich zuständig für die Planung und den Bau des Gartenschaugeländes, die Hallenschau und die gärtnerischen Fachbeiträge.
Heckenbach: Meine Hauptaufgaben sind neben den Finanzen die Bereiche Personalwesen, Marketing und Veranstaltungen. Zudem bin ich auch der Ansprechpartner für die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Landesgartenschau.
Wie ist der Stand der Dinge? Was wurde schon unternommen?
Schwager-Guillemenet: Der erste Meilenstein auf dem Weg zur Landesgartenschau 2022 war die Gründung der gemeinnützigen Landesgartenschaugesellschaft vor vier Wochen. Dies ermöglicht uns nun, in Zusammenarbeit mit verschiedenen öffentlichen und privaten Partnern, federführend die notwendigen Planungen und Baumaßnahmen zu koordinieren.
Heckenbach: Im letzten halben Jahr haben wir – hier insbesondere unser Bürgermeister Guido Orthen – mit den verschiedensten Ministerien die Finanzierungsfragen geklärt und bei zahlreichen Veranstaltungen unser Konzept mit all den Projektideen bei verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt. So auch bei der jüngsten Mitgliederversammlung von Ahrtaltourismus und erst kürzlich bei der Personalversammlung der Stadtverwaltung. Hier geht es darum, ein Mitmachgefühl zu erzeugen, frei nach dem Motto „Wir sind das blühende Leben!“
Was sind die ersten Schritte, die nun folgen werden?
Schwager-Guillemenet: Zuallererst gilt es, den landschaftsarchitektonischen Wettbewerb vorzubereiten, der die Umsetzung der Ideen der städtischen Bewerbung in einem konkreten Entwurf darstellen wird. Gerade arbeiten die Fachabteilungen der Stadt und wir an der Zusammenstellung der Planungsunterlagen für die insgesamt über 50 Hektar Grün- und Freiflächen. Parallel dazu werden die Auslobungsunterlagen für den EU-weiten Wettbewerb erstellt. Der eigentliche Ideen- und Realisierungswettbewerb startet erst im Anschluss daran. Über die Qualität und Umsetzbarkeit der eingereichten Entwürfe hat eine Jury das Wort. Natürlich werden die Wettbewerbsbeiträge auch Teil einer öffentlichen Ausstellung sein. Das gesamte Verfahren wird rund ein Jahr dauern.
Heckenbach: Uns liegt daran, der Landesgartenschau auch in ihrer Außendarstellung bzw. bei Marketingmaßnahmen ein unverwechselbares Gesicht zu geben. Daher steht die Findung z.B. eines Logos ebenso auf der Agenda wie die Geburt eines Maskottchens. Hierzu wird es entsprechende Wettbewerbe geben, wobei wir für das Maskottchen gerne auf Ideen von Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt zurückgreifen wollen. Und über sein Aussehen hinaus muss dann natürlich auch ein knackiger Name gefunden werden, der sich in den Köpfen einprägt.
Was sind die größten Herausforderungen, die Sie für die Organisation der Landesgartenschau sehen?
Schwager-Guillemenet: Das Neudenken von bekannten und bewährten Strukturen. Die Idee einer Landesgartenschau ist es gerade, Innovationen und Veränderungen einzuleiten, die die Austragungsorte fit machen sollen für die Zukunft.
Heckenbach: Aus meiner Sicht wird die größte Herausforderung sicherlich sein, die zahlreichen und vielschichtigen Ideen und Maßnahmen unserer Bewerbung zeitlich aufeinander abgestimmt umzusetzen. Es gibt viel zu tun und alles muss 2022 fertig sein. Aber wir kriegen das gemeinsam hin.
Gibt es etwas, worauf Sie sich privat bei der Landesgartenschau besonders freuen?
Heckenbach: Den Wasserspielplatz! Derzeit fahren wir mit unserem vierjährigen Sohn gern nach Frankfurt oder Koblenz, weil es dort bereits solche Spielplätze gibt. Kombiniert mit einem gemütlichen Biergarten kann so ein entspannter Familientag angegangen werden.
Schwager-Guillemenet: Ja, auf den Moment nach der Eröffnung, um in Ruhe und gemeinsam mit meiner Familie den neuen Landesgartenschaupark zu genießen.
Jens Heckenbach
Der 42-jährige Diplom-Ingenieur hat nach seinem Abitur am Peter-Joerres Gymnasium an der RWTH Aachen konstruktives Bauingenieurswesen studiert und ist seit 2003 bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Von 2007 an war er Leiter der Abteilung für Tiefbau, seit 2012 Leiter der Abteilung »Betriebshof und Tiefbau«.
Jens Heckenbach war maßgeblich an dem Konzept zur Bewerbung für die Landesgartenschau 2022 beteiligt. Er ist verheiratet und hat ein Kind.
Thomas Schwager-Guillemenet
Der Diplom-Ingenieur studierte Landschaftsarchitektur an der TU Dresden und der Université de Montréal. Er war in seiner bisherigen Laufbahn in Planungsbüros, der kommunalen Verwaltung, der Lehre und zuletzt selbständig tätig, davon viele Jahre in Frankreich. Er ist Mitglied des Verbandes der Französischen Landschaftsarchitekten und war bis März 2017 Vorsitzender des Landesverbandes Elsass-Lothringen. Er ist verheiratet und hat ein Kind.