Georg Weiss fährt die letzte Runde

Der Gesamtsieg des 24h-Rennens auf dem Nürburgring holt sich das Audi Sport Team Phoenix mit dem Audi R8 LMS #4.

Das Wochenspiegel Team Monschau (WTM-Racing) zeigte beim 47. ADAC TOTAL 24h-Rennen eine starke Mannschaftsleistung. Nach einer fehlerfreien Fahrt nahezu ohne Probleme überquerten die beiden Wochenspiegel-Ferrari 488 GT3 die Plätze 11 und 13 im Ziel. Die beiden Autos waren von den Startplätzen 23 und 28 in den Langstreckenklassiker gestartet. Die Startnummer 11 von Oliver Kainz, Jochen Krumbach, Daniel Keilwitz und Alexander Mattschull arbeiteten sich kontinuierlich während der 24 Stunden nach vorn. Am Ende verpassten sie als 11. knapp einen Platz in den Top 10, kamen darüber hinaus in der Pro-Am-Wertung, in der Teams gewertet werden, die sowohl aus professionellen Fahrern als auch aus Gentlemanfahrern bestehen, auf Rang 3. Die Startnummer 22 von Georg Weiss, Leonard Weiss, Hendrik Still und Indy Dontje schaffte Rang 13 und Platz 5 in der Pro-Am-Wertung. Georg Weiss, der erstmals beim 24h-Rennen sein WTM-Auto selbst über die Ziellinie steuerte: „Der letzte Stint hat Spaß gemacht. Mit unserer Teamleistung können wir zufrieden sein, da wir diesmal von der Balance of Performance doch recht stark eingebremst worden sind. Unter diesem Umständen war nicht mehr möglich.“ Georg Weiss, der bei dem Rennen am Samstag seinen 60. Geburtstag feierte, fuhr zum ersten Mal ein 24h-Rennen gemeinsam mit seinem Sohn Leonard. Für beide ein großartiges Erlebnis. Leonard Weiss: „Es war schon etwas Besonderes, zumal es schon seit Jahren ein Traum für mich war. Dazu haben wir mit Platz 13 in diesem starken Feld auch ein Ergebnis eingefahren, auf das wir stolz sein können.“ Georg Weiss: „Einerseits war mein Sohn ein normaler Teamkollege, aber irgendwie was es doch anders. Auf jeden Fall eine schöne Erfahrung, die man auf jeden Fall wiederholen sollte. Allerdings nicht auf dem Nürburgring, solange sich hier nichts Gravierendes ändert.“ Zweiter 24h-Sieg für Frank Stippler Den Sieg beim 24h-Rennen holte der Audi R8 LMS #4 des Audi Sport Team Phoenix. Damit geht der Sieg in den kleinen Ort Meuspath, der in direkter Nachbarschaft des Rings liegt. Schlussfahrer Dries Vanthoor ließ sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen, nachdem er rund drei Stunden vor Schluss die Führung übernommen hatte. Vanthoor teilte sich das Cockpit mit dem Bad Münstereifeler Frank Stippler sowie Frédéric Vervisch und Pierre Kaffer. Das Phoenix-Team fuhr somit den fünften Gesamtsieg beim 24h-Rennen in der "Grünen Hölle" ein. Frank Stippler stand nach sieben Jahren wieder ganz oben auf dem Treppchen. Die drei anderen Fahrer siegten erstmals beim 24h-Rennen in der Eifel. Der Phoenix-Audi hatte die Ziellinie knapp eine Minute vor Ablauf der 24 Stunden überfahren und musste somit noch eine letzte Runde drehen. Auf den zweiten Platz fuhr der Porsche 911 GT3 R #911 von Manthey-Racing. "Grello", wie der 911er von seinen Fans genannt wird, führte das 24h-Rennen einen Großteil der Zeit an. Der Mercedes-AMG GT3 #2 vom Mercedes AMG-Team Black Falcon hatte vom Start weg den Ton angegeben. Kurz vor Mitternacht kollidierte er beim Überrunden mit einem langsameren Fahrzeug. Das beschädigte Lenkgetriebe warf den Black Falcon-Wagen aus dem Rennen. Von da gab der Manthey-Porsche die Führung nicht mehr her. Drei Stunden vor Schluss kassierte Laurens Vanthoor, der das Auto im Wechsel mit Earl Bamber und Michael Christensen steuerte, wegen Geschwindigkeitesüberschreitung eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten. "Ich habe mit einem langsamen Auto gekämpft und deshalb einen Flaggenposten nicht gesehen. So lange ich hier fahre, habe ich noch nie eine Strafe bekommen", sagte der geknickte Vanthoor. Das Phoenix-Team nutzte diese Strafe allerdings, um in Führung zu gehen. Diese Chance hatte der Audi R8 LMS (#29) vom Audi Sport Team Land mit Kelvin van der Linde am Steuer verpasst. Beim Audi, der dem Manthey-Porsche dicht auf den Fersen war, machte ein zerrissener Reifen Probleme und beschädigte die Karosserie, so dass der Wagen ausfiel. Dries und Laurens Vanthoor ist das erste Brüderpaar, das nach 1985 für zwei verschiedene Teams gemeinsam auf dem Podium steht. Damals hatten das Axel und Jochen Felder geschafft. Dritter Platz geht an Black Falcon Den letzten Podiumsplatz holten sich Maximilian Buhk, Hubert Haupt, Thomas Jäger und Luca Stolz im Black-Falcon-Mercedes-AMG #3 als Dritte. Bester BMW war das Falken-Auto mit der #44 auf Platz Sieben, während die Ausfälle der übrigen fünf M6 GT3 von Rowe, Schnitzer und Walkenhorst bei den Rekordsiegern aus München für viel Frust sorgten. In die Top-10 schafften es außer Audi, Porsche und Mercedes-AMG noch der Glickenhaus-SCG #705 und der Kondo-Nissan #45 auf den Plätzen neun und zehn. Einen Sonderapplaus gab es für den Opel Manta #122 von Olaf Beckmann (Olaf Beckmann, Peter Hass, Volker Strycek, Jürgen Schulten). Das nostalgische Auto war gestern Abend mit schwerem Schaden ausgefallen. Doch die Mechaniker leisteten über Nacht ganze Arbeit, so dass der Manta fünf Minuten vor Ende noch einmal auf die Strecke geschickt werden konnte.


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