Cornelia Weigand ist neue Landrätin
Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Ahrweiler haben eine neue Landrätin gewählt. An einem spannenden Wahlabend holte Cornelia Weigand (parteilos) mit 50,2 Prozent der Stimmen ganz knapp die absolute Mehrheit. Gerade einmal 218 Wählerstimmen sorgten dafür, dass es keine Stichwahl geben wird. Vor zwei Jahren wurde Cornelia Weigand zur ersten hauptamtlichen Bürgermeisterin im Kreis Ahrweiler gewählt. Nun wird sie als erste Frau im Sessel des Kreisoberhauptes Platz nehmen. Die amtierende Bürgermeisterin der VG Altenahr ist die Gewinnerin des Abends - auch wenn lange nicht klar war, ob zum "Gewinn" am heutigen Abend auch schon die Jobgarantie für das Amt der Landrätin zählt. Nachdem die ersten Ergebnisse eintrafen, lag Weigand über der 50-Prozent-Marke, später rutschte sie darunter, um die Hürde letztlich doch wieder zu überspringen. In einer Ansprache dankte die künftige Landrätin den Wählerinnen und Wählern für das Ergebnis. "Damit habe ich in dieser Deutlichkeit nicht gerechnet. Ich habe wie alle anderen mit einer Stichwahl gerechnet", sagte Cornelia Weigand: "Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, die da heißt Aufbau und Führen des Kreises in die Zukunft." Auch vor der großen Verwaltung habe sie Respekt. Dies sei eine große Herausforderung für sie, so Weigand.
Sie nutzte die Gelegenheit, gleich die Themen aufzuzählen, die in Zukunft eine wichtige Rolle spielen sollen, etwas die Digitalisierung, Schulen und Kitas, und die Nachhaltigkeit in Bereichen wie Energie, Wärme, Strom und Verkehr. Dies solle ein Markenkern des Tourismus werden. Horst Gies (CDU), der aktuell als Erster Kreisbeigeordneter die Geschäfte des vakanten Landratpostens wahrnimmt, gaben 28,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme. Mit 19,3 Prozent der Stimmen belegte Christoph Schmitt, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag, der als parteiübergreifender Kandidat antrat, den dritten Platz. Dr. Axel Ritter (parteilos) kam auf 2,3 Prozent der Stimmen. Einzig in den beiden Verbandsgemeinden Bad Breisig und Brohltal kam Cornelia Weigand nicht auf die absolute Mehrheit. Rund ein Drittel der Wahlberechtigten nutzte die Möglichkeit der Briefwahl. Für den Aufbau des Ahrtals kann und muss das kommende Kreisoberhaupt wichtige Akzente setzen und Verantwortung übernehmen. Enttäuschend ist daher die Wahlbeteiligung von nur 48,1 Prozent, wobei die Wahlbeteiligung in den von der Flut betroffenen Regionen noch am höchsten war. Auch die Vorgeschichte zur heutigen Wahl um den ehemaligen Landrat Jürgen Pföhler hätte ein höheres Interesse wünschen lassen. Katastrophal war Beteiligung in der VG Bad Breisig mit 35,2 Prozent - also nutzte nur gut jeder Dritte dort sein Wahlrecht. In Remagen gaben nur 38,3 Prozent der Stimmberechtigten ihren Wahlzettel ab.