gepostet von Julia Borsch

Unbekanntes Fossil bei Irrel in der Südeifel entdeckt

Irrel. Seinen Namen soll das unbekannte Fossil von Besucherinnen und Besuchern des Dinosaurierparks erhalten.

Im Prümtal bei Irrel wurden bedeutende fossile Funde gemacht, die 200 Millionen Jahre alt sind. In der frühen Jurazeit lag die heutige Südeifel am Rand eines subtropischen Meeres, auf dessen Grund dunkle Tonsteine abgelagert wurden. Diese Tonsteine haben die Überreste verschiedener ausgestorbener Meerestiere konserviert. Ein neues Forschungsprojekt des Dinosaurierparks Teufelsschlucht nimmt sich nun dieser Fossilien an, um die Umweltbedingungen und die Lebenswelt der Region vor Millionen von Jahren zu rekonstruieren. „Alles, was im Jurameer der Südeifel lebte und ein Skelett oder eine Schale besaß, kann heute als Fossil gefunden werden“, erklärt Dr. Lea Numberger-Thuy, Paläontologin des Dinosaurierparks.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den sogenannten Mikrofossilien, winzigen Skelettresten, die für die Wissenschaft genauso wertvoll und aufschlussreich sind wie größere Fossilien. Eine aktuelle Entdeckung innerhalb des Forschungsprojekts betrifft mikroskopisch kleine Skelettreste eines bisher unbekannten Schlangensterns, die in einer Gesteinsprobe vom Ufer der Prüm gefunden wurden. Schlangensterne, die schlankarmigen Verwandten der Seesterne, existieren seit rund 500 Millionen Jahren und übernehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie organisches Material vom Meeresgrund recyceln. Auch der neu entdeckte Schlangenstern aus der Jurazeit der Südeifel hat vermutlich eine ähnliche Funktion erfüllt. Dass eine unbekannte Art entdeckt wurde, war eine unerwartete Überraschung für das Forschungsteam, obwohl sie mit Funden von Schlangensternen gerechnet hatten.

 

Das neue Fossil braucht einen Namen

Das Team des Dinosaurierparks hat entschieden, die Öffentlichkeit in die Benennung dieser neuen Art einzubeziehen. Normalerweise hat der Erstbeschreiber das Recht, der neu entdeckten Art einen wissenschaftlichen Namen zu geben. Doch der Dinosaurierpark, der die Entdeckung einem breiten Publikum zugänglich machen möchte, hat eine Aktion ins Leben gerufen, bei der Besucher des Parks bis zum Saisonende am 3. November Namensvorschläge einreichen können. Anschließend wird das Team des Parks die drei besten Vorschläge auswählen, über die dann online abgestimmt wird. Der Name mit den meisten Stimmen wird offiziell für die neue Art übernommen.

Bruno Zwank, Leiter des Dinosaurierparks und Geschäftsführer der Felsenland Südeifel Tourismus GmbH, zeigt sich gespannt auf die Einsendungen: „Wir sind sehr neugierig, welchen Namen das neue Fossil aus dem Prümtal letztlich tragen wird.“ Die Aktion ist Teil der Bemühungen, die wissenschaftliche Arbeit des Parks einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen und das Interesse an Paläontologie und Erdgeschichte zu fördern.

 

So können Sie Namensvorschläge für den Irreler Schlangenstern einreichen:

Im Shop des Dinosaurierparks ist ein kleines "Wahllokal" eingerichtet: Hier können Besucher Gesteinsproben vom Fundort des neue Fossils am Ufer der Prüm sehen und es liegen Wahlzettel bereit, die über die Regeln für die Vergabe wissenschaftlicher Namen informieren. Die Namensvorschläge werden bis zum 3. November 2024, dem letzten Öffnungstag des Parks in diesem Jahr, gesammelt. Nachdem die Jury die drei besten Vorschläge ausgewählt hat, beginnt die Online-Abstimmung über den endgültigen Namen.

Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie hier.


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