Edith Billigmann

Marco Mergen: Der Pionier aus der Eifel

OLZHEIM. Marco Mergen hat es innerhalb von nur fünf Jahren geschafft, aus seinem Start-up ein erfolgreiches Unternehmen zu etablieren.    [Beitrag mit Video]
Innerhalb von nur fünf Jahren hat es Marco Mergen geschafft, aus seinem Start-up »CTI-Service« ein erfolgreiches Maschinenbau-Unternehmen zu etablieren.                 Foto: Billigmann

Innerhalb von nur fünf Jahren hat es Marco Mergen geschafft, aus seinem Start-up »CTI-Service« ein erfolgreiches Maschinenbau-Unternehmen zu etablieren. Foto: Billigmann

Bild: Billigmann

(edi) Nicht nur in seinem Heimatort Olzheim gilt Marco Mergen als Pionier. Der 42-Jährige hat es innerhalb von nur fünf Jahren geschafft, aus seinem Start-up »CTI-Service« ein international erfolgreiches Maschinenbau-Unternehmen zu etablieren.Das Geheimnis seines Erfolgs: Zuhören können, gepaart mit den entsprechenden Ideen und dem Know-how eines begeisterten Teams. Sein Nutzentrenner, eine Fräsmaschine für Leiterplatten/Platinen, ist in dieser Entwicklung eine Weltneuheit auf dem vielumkämpften Hightech-Markt.

Angefangen hat alles 2017 in einem kleinen Büro in der Garage. Da hatte den damals 37-jährigen Maschinenbauer und Betriebswirt der Ehrgeiz gepackt, eine eigene Servicefirma für Montage-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Industrie- und Krananlagen aufzubauen.

 

Als ehemals leitender Angestellter eines Luxemburger Anlagenbauer wusste Marco Mergen genau, worauf er sich als Unternehmensgründer einlässt: auf eine One-Man-Show mit zeitlich unbegrenzten Arbeitszeiten und dem Mut zu Investitionen.

 

 Visionen

 

 »Ich war überzeugt davon, dass es klappt, etwas Neues zu entwickeln“, erinnert er sich an die Anfänge. »Aufgrund der E-Mobilität habe ich bei den Elektronikherstellern einen zukünftigen Markt gesehen - weniger in Deutschland, aber generell in Europa und in Übersee.«

Sein Ziel: Die Produktentwicklung des Nutzentrenners möglichst genau an den Kundenwünschen auszurichten. Er pflegt den persönlichen Kundenkontakt, hinterfragt, hört genau hin und lässt den Bedarf evaluieren. Zusätzlich gibt er bei einem externen Unternehmen eine Marktanalyse im Hinblick auf Mitbewerber in Auftrag. Doch Produktentwicklung ist teuer und muss über Jahre finanziert werden. »Deshalb haben wir das Pferd von hinten aufgezäumt«, erklärt Mergen, der mittlerweile von einem 24-köpfigen Team unterstützt wird.

Der »CTI-Service«, 2017 als reines Dienstleistungsunternehmen gegründet und 2019 um die Geschäftsbereiche Sondermaschinen- und Anlagenbau erweitert, ist die stabile Grundlage, die die Finanzierung des Prototyps MDM1250 weiterhin ermöglichen soll. Aber es gibt auch Hilfe von außen: Nach sorgfältiger Prüfung des Entwicklungsvorhabens durch das Bundeswirtschaftsministerium wurde das neue Nutzentrenner-Konzept ins ZIM-Förderprogramm aufgenommen.

 

Was kann die Neue?

 

Die Abkürzung MDM1250 steht für »MERGEN DEAPANELING MACHINE 1250«. Die Fräsmaschine für Leiterplatten/Platinen arbeitet nicht nur schneller und präziser als die der Mitbewerber, sondern ist so klein und kompakt, sodass sie in ein nur 1,25 Meter kleines Gehäuse passt. „Unser kluges Greifersystem kann bis zu 40 Einzelnutzen auf einmal greifen. Das ist ungewöhnlich hoch«, erklärt Mergen die Sensation. »Zudem«, fügt er hinzu, »haben wir eine kontinuierliche KI-gestützte Fräserverschleißkontrolle, die es uns ermöglicht, den besten Kosten-Nutzenfaktor für unsere Kunden zu erreichen.« Eine Weltneuheit, die er kürzlich auf der Hannovermesse, der weltweit größten Industrieausstellung, präsentieren konnte.

Die Resonanz war überwältigend. Große Industrieunternehmen wie Airbus, InCap Hella, Bosch, Daimler und viele mehr interessierten sich für den Newcomer und sein Produkt, das damit eine Lücke auf dem Elektronikmarkt und der Automobilzulieferer-Industrie schließen wird. Der Prototyp ist bereits nach Estland verkauft. Aktuell wird er den produktspezifischen Kundenanforderungen angepasst, bevor er die Eifel verlässt und vor Ort in Betrieb genommen und dem Kunden übergeben wird.

 

>>> Im Video zeigt Marco Mergen die moderne Fräsmaschine. Zum Video <<<

 

Weitere Infos online: www.mergen-industrial.com

 

Hintergrund:

  • 2017 gründet Marco Mergen das Unternehmen »CTI-Service«. Bereits 2018 kann er eine zusätzliche Betriebsstätte in Bad Schussenried eröffnen. Nach Erweiterung des Geschäftsbereichs Sondermaschinen- und Anlagenbau in 2019 erfolgt ein Jahr später der Umzug ins neue Firmengebäude mit 2.300 qm. 2021 übernehmen die »MERGEN GmbH« und »MERGEN SARL« die Geschäftsbereiche der »CTI-Service«, die als Unternehmen ebenfalls bestehen bleibt. 
  •  Mehr als 500 Kunden vertrauen mittlerweile dem MERGEN Industrial Systems & Service Team und es werden kontinuierlich mehr. Zur Zeit befindet Marco Mergen sich in Israel, um mit eventuellen Firmen eine zukünftige Zusammenarbeit zu evaluieren und um, wie auch bereits in Taiwan, einen möglichen Partner zu auditieren und unter Vertrag zu nehmen.

 


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