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„Justice for Micha“: Zweite Demonstration in Spangdahlem

Spangdahlem. Am Sonntag, 24. November, versammelten sich erneut zahlreiche Demonstranten in Spangdahlem, um für Gerechtigkeit für Michael Ovsjannikov zu kämpfen. Die Bewegung „Justice for Micha“ fordert Konsequenzen nach einem umstrittenen Freispruch des mutmaßlichen Täters durch ein US-Militärgericht.

Bild: Kevin Schößler

Hintergrund:

Michael Ovsjannikov wurde im Jahr 2023 auf der Wittlicher Säubrenner-Kirmes getötet, ein Vorfall, der die Region erschütterte. Der mutmaßliche Täter, ein US-Soldat, wurde vor einem Militärgericht freigesprochen, obwohl er laut Berichten ein Geständnis abgelegt haben soll. Dieser Freispruch löste weitreichende Kritik und Bestürzung in der Bevölkerung aus. Viele Menschen fühlen sich von der Justiz im Stich gelassen und sehen in dem Urteil ein Zeichen mangelnder Verantwortung der US-Militärjustiz gegenüber Verbrechen außerhalb ihrer Stützpunkte.

 

Die Demonstration:

Hunderte Menschen gingen am Sonntag auf die Straße, um Solidarität mit der Familie des Opfers zu zeigen und eine gerechte Aufarbeitung des Falls zu fordern. Transparente mit Slogans wie „Justice for Micha“, „Keine Sonderrechte für Soldaten“ und „Gerechtigkeit kennt keine Grenzen“ prägten das Bild der Demonstration. Die Organisatoren äußerten ihre Wut über das Urteil und forderten, dass der Fall vor ein deutsches Gericht gebracht wird.

 „Es ist unfassbar, dass jemand gesteht, ein Verbrechen begangen zu haben, und trotzdem freikommt. Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Familie, sondern auch ein Armutszeugnis für die Gerechtigkeit,“ erklärte ein Sprecher der Protestbewegung.

Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Sonderrechte der US-Soldaten in Deutschland, die durch das NATO-Truppenstatut geregelt sind. Dieses erlaubt es, dass Angehörige der US-Streitkräfte für Straftaten vor einem Militärgericht der USA statt vor deutschen Gerichten angeklagt werden können.

Text: Kevin Schößler


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