Ich bin Maria - Facetten der Weiblichkeit
Der Auftrag: Es soll ein Kirchenbild entstehen, das die Rolle der Frau in der Kirche stärkt.
Kirche und Kunst gehen seit jeher Hand in Hand. Schon zu altmeisterlichen Zeiten malten Caravaggio oder Boticelli im Auftrag der Kirche. Diese Künstler und deren Werke fand Silke Aurora beeindruckend und, trotz des eigenen zeitgenössischen Stils, inspirierend. »Der Ur-Wunsch eines jeden Künstlers, der so arbeitet, ist es, ein Kirchenbild zu malen. Das ist mein Traum schon ganz lange gewesen«, erzählt sie.
Weiblichkeit
Bender und Aurora hatten sich vor vier Jahren auf der Geburtstagsfeier einer gemeinsamen Freundin kennengelernt. Dort war die Idee entstanden, ein Bild für die Kyllburger Stiftskirche zu malen. Nach intensivem Austausch über das Motiv entschied man sich für die Darstellung einer Marienfigur. Daher der Name des Bildes »Ich bin Maria«. Letztendlich ist es nicht nur eine, sondern es sind sechs Frauenfiguren geworden. Das Besondere daran: Jede stellt eine andere Facette der Weiblichkeit dar. Welche, bleibt dem Betrachter überlassen.
Beseelt - berührt
Die Modelle, die Vorlage werden, müssen »irgendwie berühren«. »Mir geht es darum, dass ich die Seele male und nicht die Fassade«, erklärt die Künstlerin. So entsteht ein zeitloses, großformatiges Bild von sechs Frauen unterschiedlichen Alters. Dass sich die gebürtige Neuwiederin selbst mit verewigt hat, war nicht geplant. Dennoch verkörpert sie als Frau und Mutter eine Facette des Bildes. Der Hintergrund des Gemäldes zeigt eine Eifellandschaft. So ist ein lokaler Bezug Teil des Konzepts geworden. Auch die Farbgebung hat sich im Prozess verändert. Das zunächst monochrome Weiß wurde immer bunter geworden, je mehr Negatives der Künstlerin widerfahren ist. »Das Bild ist mit Hoffnung verbunden«, beschreibt sie ihren Bezug zum Werk.
=>> Präsentiert wird es am Sonntag, 2. Juni, um 16 Uhr in der Stiftkirche Kyllburg. »Wir sind gut in Inszenierungen«, bemerkt Klaus Bender lächelnd.