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gepostet von Julia Borsch

++++Update+++Gesa Krause wird Vorletzte - kein Medaillenplatz

Paris. Die erhoffte Medaille hat Gesa Krause deutlich verpasst. Über die 3000-Meter-Hindernis belegte sie den vorletzten Platz.

Gesa Krause bei den Olympischen Sommerspielen in Paris.

Gesa Krause bei den Olympischen Sommerspielen in Paris.

Bild: Silvesterlauf Trier e.V.

Vorbericht: Gesa Krause - von Trier nach Paris

Gesa Krause

Dass sie zu den aktuell besten deutschen Leichtathletinnen gehört, und das schon seit einigen Jahren, ist so unbestritten wie die Tatsache, dass sie überragende Erfolge in einer Disziplin erreicht hat, die üblicherweise den Läuferinnen aus Kenia, Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern oder Läuferinnen aus diesen Regionen, die für andere Länder starten, vorbehalten sind.


Gesa Felicitas Krause, 31, im hessischen Ehringshausen geboren, seit April 2023 Mutter einer Tochter, und seit 2017 für den Verein Silvesterlauf Trier startend, ist über 3000 m Hindernis in Deutschland das Maß aller Dinge und auf europäischer Ebene eine der Besten. 2016 in Helsinki und 2018 in Berlin wurde sie Europameisterin. 2015 in Peking und 2019 in Doha wurde sie Dritte der Weltmeisterschaft. In Doha lief sie in der Weltklassezeit von 9:03,30 min einen Deutschen Rekord. Acht Deutsche Meisterschaften gewann Gesa Felicitas Krause und viermal gewann sie in der Halle.


Als Achtjährige hatte sie mit dem Laufen begonnen. 2011 wurde sie in Tallin U20-Europamiesterin im 3000-Meter-Hindernislauf. Ein Weltstar war geboren. Nie zuvor hatte es in Deutschland eine Hürdenläuferin über die lange Strecke gegeben, die so nahe an die Weltbesten herankam. Trotz einiger schwieriger Verletzungen fand sie immer wieder den Anschluss. So auch in diesem Jahr, wo nach der Babypause lange unklar war, ob sie noch den Sprung zu den Olympischen Spielen in Paris schaffen würde. Aber die kleine, ganz große Läuferin aus Trier zeigte es allen. Mit dem Baby im Gepäck trainierte sie, wie so oft in den Höhen Afrikas, mit höchster Intensität und bei den entscheidenden Meetings in diesem Frühjahr war sie wieder da. Und jetzt hat sie bei Silvesterlauf Trier auch noch eine Trainingspartnerin, an der sie sich messen kann.

Olivia Gürth, in Diez an der Lahn geboren, 21 Jahre, 14. der Weltmeisterschaft 2023 in Budapest über 3000-Meter-Hindernis. Auch sie qualifizierte sich für Paris. Und dann gibt es im Trierer Verein noch einen Läufer von internationaler Klasse. Samuel Fitwi, der sich im Marathonlauf in den letzten beiden Jahren kontinuierlich in die Weltklasse verbesserte. Auch er ist in Paris dabei und Triers Vorzeige-Leichtathletikverein ist damit mit drei Sportlern bei Olympia vertreten.


Für die große Dame der deutschen Leichtathletik, für Gesa Felicitas Krause, sind es die vierten Olympischen Spiele. 2012 in London wurde sie Siebte, 2016 in Rio de Janeiro Sechste und 2021 in Tokio Fünfte. Immer wurde sie um einen Platz besser. Was das für Paris heißt, nur sie wird es wissen, weil nur Gesa Felicitas ihr aktuelles Leistungsvermögen einzuschätzen weiß. Dabei zu sein, das ist schon ein großer Erfolg für sie, die 2015, 2016 und 2017 "Leichtathletin des Jahres" wurde, die als erste deutsche Athletin den Ehrenschild des Deutschen Leichtathletik-Verbandes 2017 erhielt und auch als Preisträgerin für Vorbilder im Sport ausgezeichnet wurde.


Was auch immer Paris bringen mag, in der Nachkriegsgeschichte der Leichtathletik in Deutschland ist Gesa Felicitas Krause eine der ganz großen Sportlerinnen.

 

Text: Hans-Peter Schössler

 


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