gepostet von Nikolas Leube

+++Update+++F-16-Pilot wirft Treibstofftanks ab und muss notlanden - Bergung gelungen

Spangdahlem/Ittel/Kyll/Daufenbach. Air Base schickt Spezialfahrzeuge zur Abturzstelle des Kampfjets. Auch Bergung des zweiten Tanks ist gelungen.

Am Donnerstagabend, 19. September, 17.24 Uhr, meldete ein F16- Kampfjet Pilot der Air Base in Spangdahlem einen Notfall und musste infolgedessen zwei leere Treibstofftanks abwerfen. Das ist eine Anweisung die es für alle Kampfjets gibt, wenn es zu einem Notfall kommt, soll man unnötiges Gewicht abwerfen, um hier auch sicher landen zu können. Laut einem Sprecher der Air- Base war der Pilot auf einem Übungsflug und hatte auch schon einiges an Treibstoff verbraucht.

Matthias Schmitt aus Ittel, einem Ortsteil von Welschbillig ist gerade mit dem Traktor auf dem Feld unterwegs, als er den Abwurf der Tanks live miterleben konnte. „Ich hatte einen guten Blick ins Tal in den kleinen Ortsteil Kyll und sah, dass der Kampfjet ungewöhnlich tief geflogen ist. Und es war noch etwas anders: Er nahm die Route genau über unser Dorf und nicht weiter nördlich, was die Piloten sonst immer machen. Und plötzlich sah man im Tiefflug, dass zwei kleine Punkt vom Jet abgeworfen wurden und im Tal im Wald landeten.“ Auf einer Baustelle zwischen Ittel und Hofweiler hat auch ein ausländischer Bauarbeiter den Abwurf der Treibstofftanks gesehen und gefilmt. Er zeigte uns die Aufnahmen, auf denen man gut erkennen kann, wie die beiden Tanks in den Wald stürzten.

Kurze Zeit nach diesem Zwischenfall rollen in Ittel zahlreiche Polizeifahrzeuge der Polizei Bitburg und der Police der Air Base an. Matthias Schmitt, welcher auch der stellvertretende Ortsvorsteher ist, berichtet: „Im gesamten Ort waren plötzlich sehr viele Polizeifahrzeuge. Nach und nach kamen auch Soldaten der Air Base und suchten Wiesen und Felder ab. Auf meine Nachfrage, bestätigte man mir dann den Zwischenfall und das man zwei Treibstofftanks nun suche.“ Aber die Suche dauerte nicht lange an, wie auch ein Sprecher der Air Base erklärte. Es wurde schlichtweg zu schnell dunkel und die Suche musste ergebnislos eingestellt werden. Der Pilot konnte zwischenzeitlich unverletzt auf der Base landen. Um welchen Notfall es sich genau handelte, ist unklar.

Weiter ging es am Freitagmorgen, 20.9.2024 um 9 Uhr. Erneut sind zahlreiche Kräfte der US Air Base nach Ittel gekommen. Am Ortsrand wurde eine Kommandozentrale aufgebaut. Von dort machten sich Fußtruppen auf den Weg und suchten wieder auf Wiesen, Feldern und im Wald. Matthias Schmitt macht sich derweil Gedanken: „Es ist schon bedrückend, wenn man sieht, wie nah das Unglück passiert ist und nur wenige Meter entfernt stehen Häuser. Das hätte auch anders ausgehen können.“

Zur Mittagszeit war es dann soweit. Unweit dem 10 Häuser Ort Kyll am Fluss Kyll unmittelbar an einem Fahrradweg wurde der erste Treibstofftank gefunden. Es dauerte nicht lange bis die Suchtrupps auch den zweiten Tank mitten im Wald gefunden hatten. Während der Tank am Radweg relativ schnell geborgen werden konnte, gestaltete sich die Bergung des zweiten Tanks als sehr schwer. Denn dieser lag im tiefsten Wald, abseits von Waldwegen in einer absoluten Steillage. Um 13 Uhr begann man mit den Bergungsarbeiten und schaffte von der Air Base viele Spezialfahrzeuge zur Absturzstelle. Mit Geländewagen und einer Höhenrettung der Air- Base Feuerwehr machte man sich an die Bergung. Durch die deutsche Polizei aus Bitburg wurde das Gebiet weiträumig abgesperrt. Der Fundort war genau in einem Dreieck zwischen Kyll- Hosten-Daufenbach. In Daufenbach (VG Trier- Land) wurde dann die Koordinierungsstelle eingerichtet und der schwere Verlade-LKW aufgestellt. Der Fundort lag allerdings in der VG Speicher. Und eben diese Feuerwehr wurde zur Erkundung auch gerufen, musste allerdings nicht tätig werden, das haben die Kräfte der Air Base übernommen. Es brauchte fünf Stunden, bis man die Trümmerteile den Steilhang mit Zugseilen abgeseilt hatte und unten am Radweg angekommen waren. In der Luft lag eine Geruch von Kerosin, aber auch die Presse durfte sich vor Ort ein Bild machen, die Tank waren bis auf kleinste Restmengen leer und haben somit glücklicherweise keine Umweltschäden verursacht. Um 19 Uhr konnte der komplette Einsatz der US Soldaten abgeschlossen werden. Die deutsche Flugsicherung wurde ebenfalls über den Zwischenfall in Kenntnis gesetzt.

Text: Florian Blaes

 

Donnerstag, 19.09.2024

Spangdahlem. Ein US-amerikanisches F-16-Kampfflugzeug musste am Donnerstag, 19. September, nach einem Notfall zwei leere Treibstofftanks in einem Waldgebiet bei Ittel abwerfen. Die Landung verlief sicher. Es gab keine Verletzten.

Am gestrigen 19. September meldete ein F-16-Kampfflugzeug des US-amerikanischen 52. Jagdgeschwader einen Notfall während des Fluges und war gezwungen, zwei leere Treibstofftanks abzuwerfen. Der Vorfall ereignete sich gegen 17.24 Uhr. Die Tanks landeten etwa 11 Kilometer südwestlich des Luftwaffenstützpunkts Spangdahlem, in einem Waldgebiet nahe der Gemeinde Ittel und dem Fluss Kyll.

Das Flugzeug konnte sicher auf dem Stützpunkt landen. Nach Angaben der Sprecher der Air-Base wurden keine Personen verletzt. In einer Pressemitteilung heißt es: "Die Bergungsteams des 52. Jagdgeschwaders unterbrachen aufgrund des dichten Waldes ihre Arbeit bis zum Morgen. Es werden keine Gefahren oder Umweltrisiken erwartet."


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