Nikolas Leube

Ein Frauenhaus für die Eifel

Eifelkreis. Am 25. November, zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen", öffnet das neue Frauenhaus Eifel seine Türen.

Die Vertreter und Gleichstellungsbeauftragten der beteiligten Landkreise, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Bitburg-Prüm Rainer Hoffmann sowie Frauenministerin Katharina Binz bei der symbolischen Schlüsselübergabe in Bitburg.

Die Vertreter und Gleichstellungsbeauftragten der beteiligten Landkreise, der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Bitburg-Prüm Rainer Hoffmann sowie Frauenministerin Katharina Binz bei der symbolischen Schlüsselübergabe in Bitburg.

Bild: Nikolas Leube

Zehn Frauen und ihren Kindern soll das neue Frauenhaus Eifel einen sicheren Ort bieten. Unter der Trägerschaft des DRK-Kreisverbandes Bitburg-Prüm werden drei Sozialarbeiterinnen in Vollzeit und eine Sozialarbeiterin in Teilzeit für die Betreuung der von Gewalt Betroffenen zur Verfügung stehen. Dazu bietet die neue Einrichtung neben Büro-, Beratungs- und Besprechungsräumen vier Wohnungseinheiten mit insgesamt zehn Zimmern. Jede Einheit ist mit eigenem Bad ausgestattet. Eine Förderung des Landesministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie die Kooperation der Landkreise Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und des Vulkaneifelkreis macht das möglich. Erstmalig konnte so durch die Zusammenarbeit von vier Landkreisen ein solches Projekt umgesetzt werden.

 

Versorgungslücke ländlicher Raum

Mit der 19. Einrichtung ihrer Art im Land soll so eine drängende Versorgungslücke zwischen Koblenz und Trier geschlossen werden. Insgesamt stehen dann 131 Plätze in Rheinland-Pfalz zur Verfügung, 2021 waren es noch 107. Die Frauenministerin Katharina Binz bezeichnete dies als "wichtigen Schritt, um die Frauenhausplätze in Rheinland-Pfalz, besonders im ländlichen Raum, weiter auszubauen". Durch die Erweiterung bestehender Einrichtungen soll die Zahl bis 2025 auf 140 Plätze erhöht werden. Zudem ergänzt das Modellprojekt "Second Stage" seit 2022 einige Standorte um angegliederte Wohnungen. Frauen und ihre Kinder erhalten dort nach dem Frauenhausaufenthalt punktuelle Betreuung, wodurch Akutplätze schneller wieder frei werden sollen.

 

Info

  • Häusliche Gewalt in der Region: Jährlich ca. 350 Fälle im Bereich der Polizeidirektion Wittlich. 80 % der Betroffenen sind Frauen.
  • Die Verweildauer in Frauenhäusern liegt zwischen einigen Tagen bis hin zu einem Jahr. Aufgrund vielerorts angespannter Wohnungssituationen ist die Verweildauer länger geworden.
  • Mit dem Modellprojekt »Second Stage« wurden weitere Wohnungen an die Frauenhäuser angegliedert. Akutplätze sollen so schneller wieder frei werden.
  • Viele Frauen kommen mit Kindern ins Frauenhaus, oft sind es mehr Kinder als Frauen. Die Arbeit mit den Kindern ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit in den Einrichtungen.

Von Gewalt betroffene Frauen finden hier weitere Informationen.

 


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