Nikolas Leube

Ein Aufruf: "Mut zur Mundart"

Bitburg (leu). Die Mundartsängerin Sylvia Nels und der Ehrenvorsitzende der Kulturgemeinschaft Bitburg, Werner Pies, teilen eine Herzensangelegenheit: den Erhalt der Mundart. Um diese Tradition lebendig zu halten und an jüngere Generationen weiterzugeben, richten sie einen besonderen Aufruf an Jung und Alt.

Sylvia Nels (links) und Werner Pies (rechts) setzen sich für den Erhalt der Mundart ein. Die Tradition ist tief in der Region verwurzelt und spiegelt die kulturelle Identität der Bewohner wider.

Sylvia Nels (links) und Werner Pies (rechts) setzen sich für den Erhalt der Mundart ein. Die Tradition ist tief in der Region verwurzelt und spiegelt die kulturelle Identität der Bewohner wider.

Bild: Nikolas Leube

"Zu der Eifel gehört Platt einfach dazu", darüber sind sich Sylvia Nels und Werner Pies einig. "Mut zur Mundart" oder - wie sie es abkürzen "MuzuMu" - möchten sie jungen Menschen in der Region machen. Ihr Aufruf richtet sich an Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, die zusammen mit ihren Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln, Pätern oder Goodis den heimischen Dialekt lernen möchten. Egal ob "Verzielcher", "Steckelcher", Dialoge oder Lieder - am Samstag, 31. August, 16 Uhr, soll bei einem Mundart-Nachmittag im Haus Beda das Gelernte - "eppes Schinges op Platt" - präsentiert werden.

 

Mundart ist eine Herzensangelegenheit

Seit den 80-er Jahren teilen Nels und Pies ihre Leidenschaft für die Mundart. Damals war Pies Lehrer an der Edith-Stein-Schule in Bitburg, während Nels eine seiner Schülerinnen war. Schon damals setzte sich Pies dafür ein, dass Kinder ihren regionalen Dialekt sprechen und erlernen. Diese Begeisterung für das Moselfränkische gab Pies an seine Schülerin weiter, die heute als Musikerin ihre Liebe zur Mundart in zahlreichen musikalischen Veröffentlichungen mit anderen teilt. "Kinder profitieren davon, wenn sie ihren lokalen Dialekt lernen. Sie lernen ihn wie eine Fremdsprache, ähnlich wie Englisch", so Pies.

Beide eint die Sorge, dass viel Tradition und Identifikation mit der Region verloren gehen würde, wenn die Mundart nicht in jüngere Generationen getragen wird: "Zu der Identifikation mit der Region, der Landschaft und der Geschichte der Eifel gehört die Mundart einfach dazu." Das gemeinsame Lernen mit Verwandten soll nicht nur Tradition aufrechterhalten, sondern auch den Austausch zwischen den Generationen anregen.

 

Mundart-Nachmittag am 31. August, 16 Uhr

Anmeldungen bei Werner Pies unter Tel. 06561/2565, für musikalische Beiträge bei Sylvia Nels unter Tel. 06568/9663033 und für Dialoge auf Platt bei der Autorin Rosi Nieder unter Tel. 06562/8691.

 


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