"Auf der Walz" (auch Wanderschaft, Tippelei, Gesellenwanderung) bezeichnet die Zeit der Wanderschaft von Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit (Freisprechung). Sie war seit dem Spätmittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung eine der Voraussetzungen der Zulassung zur Meisterprüfung. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen sowie Lebenserfahrung sammeln.
Abends kehrten die Gesellen auf ihrer Walz in der "Penne" (Herberge) ein, wo viele "Rendler" zusammen kamen. "Hanf" und "Lehm" (Brot), auch "Weißlinge (Eier), "Schieberling (Kuchen), "Unvernunft" (Wurst) und "Fettigkeit" (Speck) werden "abgeklopft" (erbettelt) und "gepickt" (verzehrt). Oftmals bitten sie auch um "Plempe" (Bier) oder einen "Rittmeister" (Schnaps), manchmal auch um "Schokelmei" (Kaffee) zum "Schwächen" (Trinken).
Auszug aus den Eefeler Verzellcher
Text: Joachim Schröder