Hans-Peter Schössler

Der Fußballkreis Eifel - eine Institution

Region. Der Fußballverband Rheinland feiert 75-jähriges Jubiläum. Der WochenSpiegel präsentiert aus diesem Anlass Geschichten zum FVR.

Das Fußballcamp in Ulmen.

Das Fußballcamp in Ulmen.

Bild: Peter Seydel

Die Eifel. Da wo sie an Belgien heranreicht. Hier ist der Fußballkreis Eifel. Und auch hier hat die Flut vom 14. auf den 15.Juli 2021 zugeschlagen, Häuser verwüstet und eine ganze Region verwundet. Menschen kamen im Gegensatz zur Ahr nicht ums Leben, aber zerstört wurde bis hin nach Trier sehr viel. Auch einige Sportanlagen. Aber der Fußball rappelte sich wieder auf, der Spielbetrieb konnte, auch dank der Hilfe von außen, schnell wieder beginnen.

1970 entstand der neue Kreis Eifel, der jetzt 54 wird im Jahr des 75jährigen Bestehens des Verbandes, 2024. Gegründet wurde er in Schönecken. Zuvor gab es die Kreise Bitburg, Daun und Prüm. Besonders aktiv waren dort dort Werner Berger, Helmut Probst und Josef Kometz. Vor allem Kometz, der bei der Kreisverwaltung in Bitburg arbeitete, und der auch im Sportbund Rheinland wichtige Ämter, u,a, das des Sportkreisvorsitzenden innehatte, wirkte weit über die Eifel hinaus. Er gehörte dem Präsidium des Fußballverbandes an, war im Spielausschuss tätig und wurde zu einer wichtigen Stimme in Koblenz für die Eifel. Auch in dem neu entstandenen Eifelkreis war Josef Kometz mit dabei. Wie auch Werner Berger. Kometz wurde nach der Gründung der erste Kreisvorsitzende, dann folgte ihm Werner Berger. Und dann noch einmal Josef Kometz, der sich immer dann in die Pflicht nehmen ließ , wenn er gebraucht wurde.

Jakob Schmitt kam auf Kometz und dann über viele Jahre mit großem Einsatz Walfried Hacken. Vor allem auch bei der schrecklichen Flut 2021 war er an der Seite seiner Vereine und hat sich in hohem Maße verdient gemacht. Diese Aufgabe hat im Oktober 2022 Hans-Dieter Jardin aus Lascheid als neuer Vorsitzender des Fußballkreises Eifel übernommen. Er und sein Team mit Katharina Jung, Marlon Manderfeld, Herbert reicher, Sven Edinger, Wolfgang Köhler, Jörg Hoffmann, Michael Hecker, Reinhard Kröffges, Daniel Weber, Willi Kops und Johann Hermes organisieren und gestalten den Fußball in dem Fußballkreis, der im FVR mit 165 die meisten Vereine hat. Viele kleine, wie es für eine ländliche Struktur typisch ist, aber genau das macht den Reiz von Fußball aus. Er kommt zu den Menschen.

 

Erfolg in der Oberliga

Rechtzeitig zum Jubiläum des Verbandes ist der FC Bitburg in die Oberliga Südwest aufgestiegen, als Meister der Rheinlandliga in der Saison 2022/23. Darauf sei die ganze Region sehr stolz, sagt Vorsitzender Jardin. Zum Heimspiel gegen Eintracht Trier kamen 3000 Zuschauer. 1987/88 gewann Bitburg den Rheinlandpokal, erreichte die erste DFB-Pokalrunde und verlor zu Hause gegen Saar 05 Saarbrücken mit 1:3.1992 startete der Fußball der Mädchen und Frauen im Verein. Edgar Schmitt, der im SV Rittersdorf groß wurde (es gibt über ihn ein eigenes Porträt in diesem Buch) ist Bitburgs bekanntester Spieler. Edgar sorgte beim KSC im Europapokal für Furore. Der Verein im Schatten der großen Brauerei hat in der Zukunft noch einiges vor.

1951 war der SV Speicher in der Landesliga. Damals war das die dritthöchste Liga in Deutschland gewesen. Und der SV Prüm spielte in der 1.Amateurklasse des Rheinlandes, in der Landesliga und auch in der Oberliga Südwest. Einer machte den Verein bekannt: Erich Maas, der bei Prüm begann, um dann zu Eintracht Braunschweig zu gehen. Hier wurde er 1967 sensationell Deutscher Meister und kam ein Jahr später in den Europapokal der Landesmeister. Erich Maas, der später nach Frankreich ging, machte drei Länderspiele für Deutschland. (Natürlich ist er in diesem Buch beschrieben.)

Vermutlich ist ein Schiedsrichter der bekannteste Fußballer des Eifelkreises. Herbert Fandel aus Kyllburg, Konzertpianist, war unter den Schiedsrichtern einer der Weltbesten, später leitete er auch das Schiedsrichterwesen im DFB. Herbert leitete alle die großen Spiele, die für die großen Schiedsrichter vorgesehen waren. Der glänzende Musiker ist selbstverständlich Teil dieses Buches. Es ist viel Besonderes, was der engagierte und anerkannte Hans-Dieter Jardin an der Peripherie des Verbandes unter dem Dach seines Kreises zusammenfasst. Großes oft in kleinen Vereinen. Mit Ausschlägen, die Fandel, Maas und Schmitt heißen. Genau diese Mischung macht den Reiz dieses Fußballkreises aus. Er ist mit seinen 165 Vereinen unersetzlich für die Vitalität der Menschen in der Eifel.

 

Quelle: Fußballverband Rheinland


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