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Beratung in der Pandemie wichtiger denn je

Wenn‘s ums Geld geht, dann ist die Kreissparkasse Bitburg-Prüm für viele Menschen im Eifelkreis erster Ansprechpartner – auch im Corona-Jahr 2020. Der Beratungsbedarf war voriges Jahr besonders hoch.
v.l. Ingolf Bermes, Rainer Nickels, Landrat Joachim Streit.  			              Foto: Sarah Stieren

v.l. Ingolf Bermes, Rainer Nickels, Landrat Joachim Streit. Foto: Sarah Stieren

Die Kreissparkasse Bitburg-Prüm zieht wie jedes Jahr eine Vorjahresbilanz. 2020 stand im Zeichen von Corona - und die Pandemie hat viele Geschäftsbereiche beeinflusst. Landrat Joachim Streit, Vorsitzender des Verwaltungsrates, ist sich sicher: Die Sparkasse sei ein starker Partner, der vorausschauend agiere und die Menschen im Eifelkreis dort stütze, "wo es Not tut". Und das war 2020 besonders wichtig. "Die Wirtschaft hat einen historischen Einbruch erlebt. 2,8 Millionen Deutsche waren im Herbst arbeitslos, 7,3 Millionen in Kurzarbeit", resümiert Vorstandsvorsitzender Ingolf Bermes. Zwar sei die Arbeitslosenquote in Bitburg-Prüm vergleichsweise niedrig, trotzdem gebe es "viele erhebliche Schicksalsschläge". Bermes, der zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet wird, stellt fest: "Das Jahr hat für mich eine besondere Dimension."

Bilanzsumme: 1,5 Milliarden überschritten

Im Zuge der Pandemie sei die Sparquote enorm gestiegen. "Bei den Privatpersonen konnten wir eine hohe Konsumzurückhaltung feststellen". Die Kundeneinlagen wuchsen um 79 Mio. Euro (7 Prozent) und summierten sich auf 1.211 Mio Euro; die Bilanzsumme der Sparkasse überschritt zum 31. Dezember 2020 erstmals die 1,5-Milliarden-Marke. Den Einlagenzuwachs habe man in gleicher Höhe in Finanzierungen der privaten Kunden und heimischen Wirtschaft investierten können, so Bermes.Rainer Nickels, der auf den Posten des Vorstandsvorsitzenden nachrücken wird, ergänzt: "Seit Mitte März vergangenen Jahres führen wir hunderte von Beratungsgesprächen. Die darin aufgezeigten Liquiditätsengpässe zeigen, wie groß die Sorgen und Nöte sind." Im Fokus stünde die Beantwortung vieler Fragen "für einen störungsfreien Zahlungsverkehr und für die Liquiditätssicherung der Unternehmen und Kommunen mit Förderkrediten, Zwischenfinanzierungen oder Stundungen", betont Nickels.

Kreditnachfrage gestiegen

Viele Unternehmen stünden vor nicht vorhersehbaren Problemstellungen. Für den Einzelhandel, die Gastronomie, die Reisebranche oder auch die Kulturszene seien die Einschnitte besonders deutlich zu spüren. Das Gesamtkreditvolumen ist um 6,3 Prozent (+ 65 Mio. Euro) auf 1.095 Mio. Euro gestiegen. Neue Kredite in Höhe von 236 Mio. wurden bewilligt. Hinsichtlich der Verteilung der Darlehenszusagen im Jahr 2020 entfallen auf Privatkunden 136 Mio. Euro und auf gewerbliche Kunden neue Darlehen in Höhe von 100 Mio. Euro.Eine Branche, der Corona nichts anhaben konnte, ist das Handwerk, insbesondere die Baubranche, denn diese boomt nach wie vor. Die Nachfrage in Sachen Wohnungsbau ist hoch. 697 Wohnträume habe man erfüllt, so Nickels. Die Darlehenszusagen für den Wohnungsbau stiegen um 22 Prozent auf ca. 115 Mio. Euro. Damit erreichte die Sparkasse einen Gesamtbestand an Wohnungsbaukrediten von rund 417 Mio. Euro (+ 12 Prozent). Neue Bausparverträge mit einem Volumen von mehr als 55 Mio. Euro wurden abgeschlossen.

Sein Geld zu verwalten, war 2020 übrigens kein Problem: Die Pandemie hat der Digitalisierung einen Schub verpasst. Die Kunden nutzten bevorzugt die kontaktlose Internetfiliale: 2,4 Mio. Besuche im Jahr und im Durchschnitt 6.600 pro Tag - die künftige Marschroute ist damit wohl klar definiert. Besonders freut sich die Sparkasse, dass die kostenlose Sparkassen-App in 2020 als Testsieger bei Stiftung Warentest ausgezeichnet wurde.

Kontaktlose Transaktionen

Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich die Zahl der kontaktlosen Transaktionen per Sparkassen-Card, Smartphone oder Smartwatch verdoppelt. Allein die Anzahl der Girocard Transaktionen hat sich um fast 30 % erhöht. Seit vergangenem Sommer ist nun auch die Girocard für Sparkassenkunden mit Apple Pay nutzbar.

Börsenjahr schließt mit Plus von 3,5 Prozent

Corona hat nicht nur der Digitalisierung Beine gemacht: Auch das Wertpapiergeschäft konnte stark ausgebaut werden. Im März letzten Jahres erlebte der DAX angesichts des Ausbruchs der Corona-Pandemie den schnellsten Crash seiner Geschichte - die Kurse verloren mehr als 30 Prozent. Doch genauso schnell erholte er sich anschließend auch wieder. Nach dem Tiefststand im Frühjahr legte er im Anschluss wieder deutlich zu und erreichte zum Jahresende ein neues Rekordhoch. Insgesamt schließt das Börsenjahr 2020 mit einem Plus von 3,5 Prozent. "Unsere Kundenberater standen ihren Kunden aktiv und frühzeitig bei den durch die Pandemie ausgelösten Turbulenzen auf den Kapitalmärkten mit individueller Beratung zur Seite. Viele haben neu in Wertpapiere investiert. Dies hat sich bei der fulminanten Erholung der Märkte als richtig herausgestellt", so Vorstandsmitglied Rainer Nickels. Die Umsätze im Kundenwertpapiergeschäft stiegen vor diesem Hintergrund auf 118,2 Mio. Euro an, der Nettoabsatz von Wertpapieren erreichte 23,1 Mio. Euro. Insgesamt belief sich das Kundenwertpapiervolumen am Jahresende auf etwa 230,3 Mio. Euro.


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