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»Wir haben seit einiger Zeit zunehmend Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden«, sagt Margarethe Balter. Die erfahrene Unternehmerin weiß, wovon sie spricht. Schließlich hat sie Prokura im Betrieb »Geschw. Balter Bauunternehmung GmbH«, der in Losheim seinen Firmensitz hat und weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist.
Das Unternehmen Balter in Losheim beschäftigt nicht nur 18 Auszubildende, sondern zählt unter anderem zu den großen Spezialisten im Bahnbau in Deutschland. mn-Fotos
Mit den Bewerbern sind Auszubildende gemeint, die im Unternehmen einen der vielen angebotenen Bauberufe ergreifen wollen. Balter bildet nämlich in den Sparten Straßenbauer, Beton- und Stahlbetonbauer, Baumaschinenmechatroniker, Baumaschinenführer, Kanalbauer, Industriekaufmann und Bauzeichner aus. Mit den Schwierigkeiten, geeigneten Nachwuchs zu finden, steht das Eifeler Traditionsunternehmen, das insgesamt 318 Menschen beschäftigt und derzeit 18 Auszubildende zählt, nicht alleine da.
Branche boomt
»Das ist ein Problem, mit dem die ganze Baubranche zu kämpfen hat«, so Anja Daub, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Brühl. Sie war gemeinsam mit Waltraud Gräfen von der Industrie- und Handelskammer Aachen, Georg Stoffels von der Handwerkskammer Aachen sowie Kurt Klein von der Kreishandwerkerschaft Rureifel in die Eifel gekommen, um dort die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt im Kreis Euskirchen vorzustellen. Für Thomas Richter, Geschäftsführer bei der Balter Bauunternehmung, ist dieser Trend nicht ganz nachvollziehbar: »Die Baubranche boomt und das wird auch noch mindestens zehn Jahre andauern. Zudem werden bei uns im Vergleich zu anderen Branchen sehr hohe Vergütungen für die Azubis gezahlt - im ersten Jahr 750 Euro, im zweiten Lehrjahr sind es schon 1300 Euro.«
Die Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt
Man werbe mittlerweile verstärkt an Schulen und versuche zu transportieren, »wie vielseitig und interessant unser Tätigkeitfeld ist«, so Richter »Da muss ein Umdenken stattfinden, auch in den Gymnasien«, so Waltraud Gräfen von der IHK, »wir haben einen großen Mangel an Facharbeitern.«
Zu den Zahlen: Für den Zeitraum vom 1. Oktober 2018 bis 30. September 2019 wurden im Kreis Euskirchen 1.270 Bewerber registriert, 128 oder 9,2 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Demgegenüber standen der Arbeitsagentur 798 Ausbildungsstellen im Kreis Euskirchen zur Vermittlung zur Verfügung, dies sind 18 oder 2,3 Prozent mehr als im letzten Jahr. Fast 82 Prozent der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen konnten in diesem Jahr mit passenden Bewerbern besetzt werden, 628 der 1.270 jungen Bewerber aus dem Kreis Euskirchen konnten eine ungeförderte betriebliche Ausbildung beginnen. Insgesamt 171 junge Menschen haben sich für eine weiterführende Schule, Studium oder ein Praktikum entschieden und 94 nahmen von einer Berufsausbildung Abstand und begannen eine Erwerbstätigkeit. 114 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt und 111 Bewerber fanden bis Ende September keine passende Ausbildungsstelle. Das Handwerk meldete insgesamt 330 abgeschlossen Lehrverträge, was einen Rückgang von 2,7 Prozent bedeutet. Ähnlich sieht das auch bei der IHK aus, die von 358 geschlossenen Ausbildungsverträgen (- 3,1 Prozent) berichten konnte.
Mehr zum Unternehmen gibt es unter www.balter-bau.de