Wer weniger schläft, ist häufiger krank
Warum ist gutes Schlafen besonders wichtig? Haghverdi: Der Körper regeneriert sich im Schlaf. Deshalb sagt man auch, dass man schneller gesund wird, wenn man gut schläft. Wer zu wenig schläft, gefährdet seine Gesundheit. Häufig gehen mit Schlafmangel auch Krankheiten einher. Wie viele Menschen haben Schlafstörungen? Haghverdi: Ungefähr jeder dritte Deutsche hat Schlafstörungen. Davon sind überwiegend, nämlich 60 Prozent, Frauen betroffen. Warum können diese Menschen nicht gut schlafen? Haghverdi: Die Ursachen für Schlafstörungen sind sehr individuell. Eine große Rolle spielt Stress. Bei gestressten Menschen ist das Gehirn im Schlaf sehr aktiv. Dadurch kann die Tiefschlafphase nicht eintreten. Auch Medikamente, wie Bluthochdruck- und Herzmittel können zu Problemen führen. Einige enthalten sogar Koffein. Schlafmittel sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: Sie lassen einen zwar einschlafen, aber den Körper nicht in den Tiefschlaf fallen. Weitere Verursacher sind Rhythmusstörungen, beispielsweise bei Schichtarbeitern, psychische Probleme oder mangelnde Schlafhygiene. Mit mangelnder Schlafhygiene meinen Sie sicher nicht das Waschverhalten? Haghverdi: Nein, mit Schlafhygiene sind Rituale gemeint, die auf das Zubettgehen vorbereiten sollen: Leise Musik hören, angenehme Düfte verbreiten, ein Buch lesen oder duschen fördern einen guten, erholsamen Schlaf. Fernsehen hingegen bringt das Gehirn wieder übermäßig ans Arbeiten. Wie viel Schlaf ist gesund? Haghverdi: Ein Erwachsener benötigt sieben bis acht Stunden Schlaf, Kleinkinder 14 Stunden. Ältere Menschen benötigen ebenfalls mehr Schlaf. Aber zu viel Nachtruhe ist auch nicht gut, denn der Kreislauf kommt dann nicht in Schwung. Schläft man hingegen tageweise zu wenig, kann man diese Stunden aufholen und dem Körper nachträglich die Zeit zur Regenerierung geben. Wer oder was kann bei Schlafproblemen helfen? Haghverdi: Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte zunächst einmal auf Ursachenforschung gehen. Weiß man, woher das Problem kommt, können neben der Beachtung der Schlafhygiene auch homöopathische und pflanzliche Mittel aus der Apotheke helfen. Hilft davon nichts, sollte ein Arzt oder Psychologe um Rat gefragt werden, um das Problem zu behandeln.