Weihnachten mit Geflüchteten feiern
Allein in den letzten drei Monaten sind der Gemeinde Simmerath wieder zahlreiche Personen mit einer Wohnsitzauflage neu zugewiesen worden, deren Asylantrag noch bearbeitet wird oder die bereits als Flüchtlinge anerkannt sind und vom Jobcenter betreut werden.
Die Flüchtlinge kommen aus sehr vielen verschiedenen asiatischen und afrikanischen Ländern wie China, Indien, Iran, Syrien, Eritrea, Somalia, Nigeria etc. Unter ihnen gibt es Muslime, aber auch Christen und Personen, die anderen kleineren Religionen (z. B. Sunniten) angehören. Der Bildungsstand ist sehr unterschiedlich. Das reicht von Personen ohne Schulbildung, die nur ihre Stammessprache sprechen bis zu Personen, die ein Universitätsstudium abgeschlossen und bereits in ihrem Beruf gearbeitet haben. Es kommen bzw. kamen viele männliche und wenige weibliche Einzelpersonen und Familien mit zum Teil sehr kleinen Kindern und schwangeren Müttern.
Das Sozialamt der Gemeinde Simmerath bringt viele Flüchtlinge zunächst auf Langschoss unter, wenn in den im Ort für Asylbewerber bereitstehenden Wohnungen kein Platz ist. Dabei ist sie aber bemüht, vor allem Familien und Frauen so schnell wie möglich von Langschoss in einer anderen Wohnung unterzubringen. Bereits anerkannte Flüchtlinge, die vom Jobcenter betreut werden, sind gehalten, sich selbst eine Wohnung zu besorgen. Die Miete wird ihnen vom Jobcenter erstattet.
So unterschiedlich ihre Herkunftsländer, Sprachen, Religionen, Schulbildung und Sozialisierung ist, so unterschiedlich sind deren Bedürfnisse und Fähigkeiten.
Die Ehrenamtler vom Arbeitskreis Langschoss versuchen, so gut wie möglich, die Situation für die Flüchtlinge zu verbessern. »Dazu gehört zur Zeit aktuell, dass wir geeigneten Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge suchen. Da die Wohnungen meist unmöbliert vermietet werden, benötigen wir Möbel verschiedenster Art«, erklärt Leonie Lepers.
Auf der zentralen Weihnachtsfeier am Freitag, 20. Dezember, von 18 bis 20 Uhr werden etwa 100 Flüchtlinge mit deren Betreuern und Gästen erwartet. Hier haben sie die Möglichkeit, andere Flüchtlingen zu treffen und sich mit diesen und den Betreuern auszutauschen. Vor allem die Kinder hatten in den letzten Jahren sehr schnell zueinander gefunden und gemeinsam gespielt und getobt.
Die Personen, die nicht mit dem Linienbus zum Fest kommen können oder so nicht wieder zurückfahren können, werden von den Ehrenamtlern mit Kleinbussen transportiert.
Während des Abends werden Weihnachtslieder erklingen, Geschenke verteilt und die Kinder mit Spielen beschäftigt. Es gibt das traditionelle deutsche Weihnachtsessen mit Kartoffelsalat und Würstchen, wie es bis heute oft in deutschen Familien üblich ist. »Allerdings werden wir dabei natürlich auf die eingeladenen Muslime Rücksicht nehmen, indem die Würstchen aus Geflügelfleisch hergestellt wurden und der Kartoffelsalat keine für Muslime verbotenen Bestandteile enthält.