

Mit 23 Jahren bald schon Juniorchef? Für Leon Hecker kein Problem. Und für Vater und Firmeninhaber Michael von "Hecker Natursteine" auch nicht. Denn beide haben die gleiche Denke, den gleichen Ehrgeiz und die gleichen Ziele. "Hecker Natursteine" ist ein Familienbetrieb, der seit 1962 ansässig in Pickließem ist. Firmengründer Peter Hecker hatte als Einmannbetrieb mit der Produktion von Fensterbänken begonnen, später kamen Grabsteine hinzu, bis sich dann mit der Betriebsübernahme durch Sohn Michael das Hauptaugenmerk auf die Produktion von Küchen- und Arbeitsplatten, Bäder sowie Renovierungsarbeiten für gehobene Ausstattungen richtete. Mittlerweile zählt Hecker zu den führenden Betrieben der Region im Umkreis von 200 Kilometern.
Sie sind sich ähnlich, Vater Michael (61) und Sohn Leon (23). "Zu ähnlich", lacht Leon. "Wir sind nämlich beide ziemlich stur." Das mag sein, doch in den wesentlichen Dingen, was die Betriebsführung und -ausrichtung angeht, sprechen sie eine Sprache. Mit dem Natursteinbetrieb Hecker setzen sie auf Qualität, Kontinuität und Modernisierung.
"Die Kunden legen darauf großen Wert", weiß der zukünftige Steinmetzmeister, dem man ebenso wie seinem Vater einen Hang zum Perfektionismus nachsagt. Beide identifizieren sich mit dem Material, das sie bearbeiten: "Stein ist mehrere Hundert Millionen Jahre alt und steht für Langlebigkeit und damit auch für ein ökologisches Bewusstsein." Dabei gehen sie mit der Zeit und investieren regelmäßig in neue Technik. "Das ermöglicht uns eine noch noch genauere und schnellere Fertigung für unsere Kunden", so Vater und Sohn unisono.
Dass Leon heute so denkt, verdankt er der Geduld seiner Eltern. Die hatten den Sohn nie in den Beruf, schon gar nicht in die Nachfolge gedrängt - und der hätte sich auch nicht drängen lassen. Das sei von ganz alleine gewachsen, erzählt Leon, der bis zur Oberstufe mit seiner Berufswahl noch im Unreinen war. Doch die positiven Erinnerungen an die Kindheit, die praktischen Erfahrungen im Betrieb des Vaters und schließlich die tiefe Verbundenheit zum Familienbetrieb waren das Zünglein an der Waage. "Und dann ging alles sehr schnell", merkt Vater Michael an: verkürzte Ausbildung, anschließend ein Jahr in Arbeit, dann der Steinmetzmeistertitel in Bälde mit Einstieg in die Geschäftsführung.
Dass ihm das mehr als willkommen ist, merkt man dem 61-Jährigen an. "Es ist nicht mehr die schwere Handarbeit wie früher", erzählt er. "Vieles ist automatisiert. Da sind gerade die Jüngeren top drauf." Genau das ist es, was er in seinem Betrieb braucht: junge Kräfte, die für den Handwerksberuf brennen und mit der Digitalisierung vertraut sind. Für ihn steigt Leon genau zur richtigen Zeit ein. Und der sieht es ebenso: "Der Beruf hat sich gewandelt", sagt er. "Er ist kein reiner Männerberuf mehr. Die schweren Steinplatten werden durch Kräne und Maschinen bewegt. Diese Maschinen können Frauen genauso gut bedienen wie Männer", wirbt er für den Beruf, der ihm die Natur in allen Facetten zeigt. "Ich bin mit Stein groß geworden", schwärmt er. "Jede Platte ist anders, Naturstein ist einzigartig. Er wurde irgendwo auf der Welt als großer Klotz abgebaut, in Scheiben geschnitten und dann zu uns gebracht."