Kolumne: Angst vorm Zahnarzt? Das muss nicht sein!
Mike Haghour ist Facharzt für Oralchirurgie. Für eff. hat er die besten Tipps gegen Panikattacken und Phobien zusammengestellt:
"Fast 60% der Menschen in Deutschland haben Angst vor einem Zahnarzttermin. Dies ergab eine Umfrage des Instituts Deutscher Zahnärzte (EDZ). Die Bandbreite erstreckt sich von einem mulmigen Gefühl und Unbehagen bis zu starker Angst, die bei einer Dentalphobie (Zahnarztphobie) mit Panikattacken endet. Doch trotz Angst können Sie notwendige Zahnkontrollen und Behandlungen durchführen lassen.
Angst ist eine natürliche Schutzreaktion, die bei Gefahrensituationen überlebensnotwendig ist. In der Zahnarztpraxis verhält es sich ähnlich und es gibt dann nur zwei Möglichkeiten: Kampf oder Flucht. Die Ursachen können vielfältig sein, meistens hängen diese mit früheren Erfahrungen aus der Kindheit oder Jugend zusammen. Auch traumatische Erlebnisse in der Zahnarztpraxis, Kontrollverlust, negative Bemerkungen der Eltern oder Verwandten über den Zahnarztbesuch und persönliche Eigenschaften wie das eigene Temperament und die Verletzlichkeit spielen eine wichtige Rolle. Zudem erschwert das Schamgefühl häufig den Gang zum Zahnarzt.
Zahnarztangst löst verschiedene psychische und körperliche Symptome aus. Dazu gehören: Herzklopfen, Atemnot, Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, Angst die Kontrolle zu verlieren, Kribbeln, Taubheitsgefühle und weiche Knie.
Die Symptome können leicht oder stark sein und mehrere Minuten in Form von Panikattacken anhalten. Dabei können Patienten auch Todesangst verspüren.
Es ist zunächst wichtig, dass Sie Ihrem Zahnarzt oder Zahnärztin und dem Behandlungsteam mitteilen, dass Sie Angst vor der zahnärztlichen Behandlung haben. Das Praxisteam wird dann entsprechend auf Sie eingehen.
Je nach Ausprägung der Zahnarztangst gibt es verschiedene Methoden, die angewendet werden können, um die Angst zu bewältigen.
Bei leichten Ängsten helfen folgende Tipps:
- Besprechungstermin: Teilen Sie Ihrem Zahnarzt und seinem Team mit, dass Sie Angstpatient sind, und fragen Sie nach einem Beratungsgespräch. Das hilft Ihnen dabei, einen Teil Ihrer Angst zu bewältigen.
- Ruhig und tief atmen: Das trägt zur Entspannung bei.
- Sportliches Workout: Wenn es Ihnen möglich ist, treiben Sie Sport oder gehen Sie eine Runde Laufen, bevor Sie Ihren Termin wahrnehmen.
- Lassen Sie sich regelmäßige Kontrolltermine geben und gehen Sie nicht erst zum Zahnarzt, wenn Sie Schmerzen haben.
- Lokalanästhesie: Lassen Sie sich Zähne vor einer Behandlung stets betäuben.
- Handzeichen: Vereinbaren Sie mit Ihrem Behandler, dass er eine Behandlungspause einlegt, wenn Sie eine Hand heben.
- Lachgas, Sedierung und Narkose: Sollte die Angst zu groß sein, kann die Behandlung unter der Gabe von Lachgas oder einer Sedierung durchgeführt werden. Die Lachgasgabe ist leicht anzuwenden und trägt zu einer entspannten Behandlung bei. Bei einer Sedierung wird ein Zugang gelegt und Medikamente verabreicht. Die Medikamente wirken anxiolytisch (angstlösend) und führen zu einer vorübergehende Amnesie (Vergesslichkeit). So können auch größere Behandlungen, z.B. chirurgischen Eingriffe, durchgeführt werden. In schweren Fällen oder bei Behandlung sehr großen Umfangs, kann die Behandlung auch unter Vollnarkose erfolgen.
- Psychotherapie: Bei ausgeprägten Phobien kann eine Psychotherapie, wie z.B. die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), hilfreich sein, dabei werden ungünstige Verhaltensmuster und Denkweisen analysiert und durch erarbeitete Alternativen ersetzt.
- Hypnose: Dabei werden Patienten in einen hypnotischen Trancezustand versetzt und der Bewusstseinszustand positiv verändert. Die Verbindung "Zahnarzt-Angstpatienten" sollte vertrauensvoll sein.
- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Übersetzt bedeutet dies so viel wie "Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung". Patienten bewegen bei dieser Traumatherapie - einer Variante der Psychotherapie - ihre Augen nach der Anleitung eines Psychotherapeuten, das kann positive Effekte erzielen.
- Akupunktur: Ohrenakupunktur kann sich positiv auf die Zahnarztangst auswirken. Wissenschaftlich ist dies jedoch nicht bewiesen.
Ich bin mir sicher, dass sich in kleinen Schritten und mit vielen Erfolgserlebnissen auch das Vertrauen zum Zahnarzt wieder aufbauen lässt.
Es gibt mehre Therapiemöglichkeiten:
- Lachgas, Sedierung und Narkose: Sollte die Angst zu groß sein, kann die Behandlung unter der Gabe von Lachgas oder einer Sedierung durchgeführt werden. Die Lachgasgabe ist leicht anzuwenden und trägt zu einer entspannten Behandlung bei. Bei einer Sedierung wird ein Zugang gelegt und Medikamente verabreicht. Die Medikamente wirken anxiolytisch (angstlösend) und führen zu einer vorübergehenden Amnesie (Vergesslichkeit). So können auch größere Behandlungen, z.B. chirurgische Eingriffe, durchgeführt werden. In schweren Fällen oder bei Behandlung sehr großen Umfangs kann die Behandlung auch unter Vollnarkose erfolgen.
- Psychotherapie: Bei ausgeprägten Phobien kann eine Psychotherapie, wie z.B. die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), hilfreich sein. Dabei werden ungünstige Verhaltensmuster und Denkweisen analysiert und durch erarbeitete Alternativen ersetzt.
- Hypnose: Dabei werden Patienten in einen hypnotischen Trancezustand versetzt und der Bewusstseinszustand positiv verändert. Die Verbindung „Zahnarzt-Angstpatienten“ sollte vertrauensvoll sein.
- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Übersetzt bedeutet dies so viel wie „Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung“. Patienten bewegen bei dieser Traumatherapie – einer Variante der Psychotherapie – ihre Augen nach der Anleitung eines Psychotherapeuten. Das kann positive Effekte erzielen.
- Akupunktur: Ohrenakupunktur kann sich positiv auf die Zahnarztangst auswirken. Wissenschaftlich ist dies jedoch nicht bewiesen.
Man muss nicht immer gleich mit Kanonen Spatzen schießen, ein Beratungsgespräch in einem Besprechungszimmer und einer ruhigen Atmosphäre bewirkt oft Wunder. Lassen Sie sich Ihren Zahnstatus untersuchen, gut erklären, gehen Sie den Behandlungsweg mit Ihrem Zahnarzt und geben Sie nicht gleich auf.
Ihr Mike Haghour
Zur Person
Von einer deutschen Mutter und einem syrischen Vater ist Mike Haghour 1975 in Leipzig geboren. Nach Abschluss seines Zahnmedizinstudiums 1999 hat er zunächst seinen Grundwehrdienst geleistet und später für insgesamt vier Jahre als Zahnarzt/Stabsarzt bei der Bundeswehr in der Eifel gedient.
2004 absolvierte er ein zweijähriges Curriculum für Implantologie der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). Nach seiner Assistenzzeit in Lüdenscheid begann er 2005 seine Ausbildung zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie, die er 2008 erfolgreich abgeschlossen hat. Mit seinem heutigen Partner, Dr. Bert Richter, gründete er 2009 das Vitas Zentrum, das später zur Vitas Clinic umfirmierte. Während seiner Tätigkeit absolvierte er einen Master of Science für Kieferorthopädie (MSc) 2014 an der Donau Universität Kremes ab. Stetige Fort- und Weiterbildungen sind seither an der Tagesordnung. Nach Abschluss eines zweiten Curriculums in der Implantologie erfolgte seine Ernennung zum Gutachter Implantologie der DGI. Mike Haghour ist Spezialist für Zahnbegradigungen mit Invisalign und hat ein besonderes Händchen bei Angstpatienten. Mit bisher über 50.000 behandelten Patienten seit 2009 gehört das heutige Vitas Centrum zu den größten zahnmedizinischen Einrichtungen der Region.