WTM Racing in der ELMS erneut unter Wert geschlagen
Das Wochenspiegel Team Monschau (WTM Racing) hatte auch beim vierten Lauf der European Le Mans Series das Glück nicht auf seiner Seite. Leonard Weiss, Torsten Kratz und Óscar Tunjo kamen mit dem rund 460 PS starken Duqueine M30-D08 "Roman" nicht über den achten Platz hinaus, obwohl vom Speed her zumindest ein Podiumsplatz möglich gewesen wäre, wenn nicht sogar mehr.
Auf dem Circuit de Spa-Francorchamps feierte WTM by Rinaldi Racing sein Heimrennen und die Erwartungen waren hoch. Wie gewohnt begann Torsten Kratz das Rennen für das Team aus der Eifel und machte dort weiter, wo er in den vergangenen Rennen aufgehört hatte: Er stürmte vom fünften Startplatz innerhalb weniger Runden an die Spitze und dominierte das Rennen in der LMP3-Klasse.
Leider konnte er daraus wieder einmal keinen Profit schlagen, denn die erste Rennhälfte war geprägt von zahlreichen Safety-Car-Phasen, die Kratz' Leistungen im Laufe der Saison schon mehrfach entwertet hatten. Eine davon fiel jedoch strategisch günstig für den ersten Boxenstopp. Wie gewohnt nutzte WTM by Rinaldi Racing die Gelegenheit, einen der vorgeschriebenen 105-Sekunden-Boxenstopps zu absolvieren. Doch hier machte Kratz einen Fehler und verließ die Boxengasse um 0,184 Sekunden zu früh.
Das war ein bitterer Rückschlag für "Roman", zudem verhinderten weitere Safety-Car-Phasen, dass Kratz einen Vorsprung herausfahren konnte. So wurde WTM by Rinaldi Racing vom Rennverlauf maximal für den Fehler bestraft. Die Konkurrenz konnte beim letzten Boxenstopp bis zu einer halben Minute schneller stoppen und Kratz keinen Vorsprung herausfahren.
Leonard Weiss und Óscar Tunjo konnten diesen Nachteil nicht mehr aufholen. Obwohl sie alles versuchten, war der Zeitverlust beim letzten Boxenstopp zu groß. Tunjo gelang in der letzten Runde noch ein Überholmanöver, doch der gewonnene achte Platz war ein schwacher Trost. Er kam 32 Sekunden hinter dem Drittplatzierten ins Ziel, was die Leistungsdichte in der LMP3-Klasse der ELMS unterstreicht.
WTM by Rinaldi Racing wird am 29. September bei den 4 Stunden von Mugello erneut versuchen, ein positives Ergebnis in der ELMS 2024 einzufahren. Die Strecke ist neu im ELMS-Kalender und verspricht Spannung.
Stimmen nach dem Rennen
Leonard Weiss (Fahrer Duqueine M30-D08 #12):
"Leider ist es nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Weil unser erster Pflichtstopp zu kurz war, haben wir wichtige Sekunden verloren und konnten am Ende unsere Spitzenposition nicht halten. Durch die vielen Safety-Car-Phasen konnten wir dann unsere gute Pace nicht wirklich ausspielen. Das ist leider ein enttäuschendes Ergebnis für unser Heimrennen."
Torsten Kratz (Fahrer Duqueine M30-D08 #12):
"Im engen Wettbewerb der ELMS können selbst kleinste Fehler einen großen Rückschlag bedeuten. Vom fünften Platz gestartet, konnte ich nach wenigen Runden die Führung für uns übernehmen und diese über zwei Stunden halten. Doch beim ersten Boxenstopp unterlief mir ein Flüchtigkeitsfehler und ich unterschritt die Mindeststandzeit um 0,2 Sekunden. Ein schlimmer Fehler, der uns zu einem weiteren langen Pflicht-Boxenstopp zwang und uns am Ende viele Positionen kostete. Selbst die starke Pace von Leo und Oscar konnte diesen Nachteil nicht wettmachen. Wir hatten so ein tolles Auto und das ganze Team hat so hart gearbeitet. Und dann kostete uns eine 0,2-Sekunden-Unaufmerksamkeit ein besseres Ergebnis. Es tut mir sehr leid für das ganze Team. Aber man lernt nie aus. Aufstehen, schütteln und auf zum nächsten Rennen, wie unser Teambesitzer Georg Weiss jetzt vermutlich sagen würde."
Óscar Tunjo (Fahrer Duqueine M30-D08 #12):
"Wir hatten einen sehr guten Start ins Rennen und lagen in Führung. In den ersten beiden Rennstunden gab es viele Zwischenfälle auf der Strecke und dementsprechend viele Safety-Car-Phasen. Dadurch konnten wir uns nicht wirklich vom Feld absetzen. Am Ende mussten wir länger an der Box stehen als der Rest des Feldes. Das hat uns leider viel Zeit gekostet. Der achte Platz bedeutet zwar ein paar Punkte, aber leider nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Trotzdem freue ich mich auf die letzten beiden Rennen. Da müssen wir noch einmal alles geben und die kleinen Fehler vermeiden. Es ist immer eine Freude, für WTM by Rinaldi Racing an den Start zu gehen."