Thomas Förster

Hochzeit, offene Kirche und Sternstunden

Monschau. Rund 100.000 Menschen besuchen jedes Jahr die »Offene Kirche« in der Evangelischen Stadtkirche Monschau, die auch für Trauungen und Taufen beliebt ist. »Sternstunden im Advent« locken nun.

Monschau. Pfarrer Jens-Peter Bentzin wundert sich nicht über die vielen Menschen, die den Weg über die Rurbrücke in die »Offene Kirche« finden, wenn sie die Monschauer Altstadt besuchen. Seit der Sanierung der historischen Kirche im Jahr 2014 ist diese von Ostern bis Oktober täglich zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Zur Besichtigung, zur stillen Einkehr, oder zum Ausruhen. Die Evangelische Kirchengemeinde Monschauer Land schätzt, dass etwa 100.000 Personen jährlich die Stadtkirche besuchen, so auch in diesem Jahr wieder. »Das umfasst alle Besucher, ob sie nur kurz die Kirche ansehen oder Veranstaltungen und Gottesdienste wahrnehmen«, sagt Pfarrer Bentzin. »Unsere Philosophie der ‚Stadt‘-Kirche bedeutet, dass sie für alle Menschen in der Stadt offensteht – egal ob sie hier wohnen oder nur kurz vor Ort sind.« Schlechte Erfahrungen habe die Kirchengemeinde damit bisher nicht gemacht, sagt Bentzin, obwohl keine durchgehende Aufsicht anwesend sei.

Aufgrund der besonderen Atmosphäre des Kirchraums und der guten Lage in der pittoresken Monschauer Altstadt ist die Stadtkirche auch eine der beliebtesten evangelischen Hochzeitskirchen in der Region Aachen. Um in der Evangelischen Stadtkirche Monschau kirchlich zu heiraten, muss mindestens eine Person in der Partnerschaft evangelisch sein. Ort, Pfarrer und Botschaft sind immer evangelisch, betont Bentzin.

Musik, Gesang und Texte zum Advent

Wer vielleicht nicht gerade heiraten, aber doch einmal die Kirche besuchen möchte, hat in den nächsten Wochen noch einige Gelegenheiten dazu, obwohl die Kirche im Winter nicht täglich geöffnet ist. Jeden Mittwochabend um 18.30 Uhr findet hier ein Evensong, ein besonderes Abendgebet statt. Während der Adventszeit, wenn auch der Monschauer Weihnachtsmarkt geöffnet ist, steht die Stadtkirche an den ersten drei Adventswochenenden von Freitag bis Sonntag offen. Am Samstag, 30. November sowie 7. und 14. Dezember, gibt es jeweils um 17 Uhr eine »Sternstunde im Advent«, ein offenes Angebot mit Musik, Gesang und Texten zum Thema Advent und Weihnachten. »Offenes Angebot, das heißt, die Kirchentüren bleiben auf, manche Menschen kommen, setzen sich und bleiben, andere gehen nach einiger Zeit wieder, neue kommen herein«, sagt Bentzin. Auch wenn die Saison schon vorbei ist – ganz wie bei der »Offenen Kirche« eben.


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