Thomas Förster

Vom Ein-Mann-Betrieb zum Hidden Champion

Rollesbroich. Die schwartz Gruppe feiert im Rollesbroicher Gewerbegebiet ihr 40-jähriges Bestehen

Rollesbroich (Fö). Der Schlüssel zum Erfolg? Man muss es nur wollen. »Ganz so einfach ist es nicht, und doch sind Hingabe und Leidenschaft, fachliche Präzision und Engagement entscheidend dafür, dass wir unsere Ziele erreichen, Erfolg haben und eine gute Atmosphäre herrscht.« Alexander Wilden, Inhaber und Geschäftsführer der schwartz Gruppe, ist stolz auf seine Mitarbeiter und sein Unternehmen, die schwartz Gruppe, die nun 40-jähriges Bestehen feierte.

Es ist eine besondere Atmosphäre, die der 40 Meter lange Rollenherdofen ausstrahlt: Die Verbindung von Festlichkeit und industrieller Innovation ist der perfekte Rahmen für die Feierlichkeiten, die die schwartz Gruppe mit Kunden, Geschäftspartnern, Freunden, Familie und Ehrengästen, aber auch ihren Mitarbeitern zum Jubiläum beging.

Seit 40 Jahren gehört das Unternehmen zu den führenden Herstellern von Wärmebehandlungsanlagen für Stahl, Aluminium und NE-Metalle. Alexander Wilden übernahm 2011 die alleinige Geschäftsführung, 2014 die Mehrheit der Gesellschaft und wurde 2016 schließlich zum alleinigen Gesellschafter der schwartz Gruppe. »Im Bereich Wärmebehandlungsanlagen für das Presshärten sind wir Weltmarktführer«, unterstreicht Alexander Wilden. »Das Unternehmen wurde 1984 von Rolf Schwartz gegründet, der sich nach der Schließung seines früheren Betriebs als Ein-Mann-Betrieb selbstständig machte.« Das war 1984 in Gevelsberg – seit 1998 ist das Unternehmen im Rollesbroicher Gewerbegebiet ansässig und mittlerweile mit Standorten in Simmerath, Aachen und Bochum, aber auch den USA, China oder Singapur vertreten. »Wir verkaufen 90 Prozent unserer Anlagen außerhalb Deutschlands«, zeigt Wilden die weltweite Bedeutung seines Unternehmens auf.

Für ihre Neuentwicklung im Bereich Wärmebehandlungsanlagen für das Presshärten erhielt die schwartz Gruppe 2015 den AC²-Innovationspreis der Region Aachen und ist eines von 1800 Hidden Champions in Deutschland – also Mittelständler, die in einem ihrer Bereiche Weltmarktführer sind. Über 20.000 Quadratmeter Produktionsfläche, 257 Mitarbeiter, 1,6 Milliarden Teile für die Kfz-Industrie, die in schwartz Anlagen produziert werden, sind einige markante Zahlen. Die schwartz Gruppe hat weltweit über 450 Rollenherdöfen für das Presshärten gefertigt und an ihre Kunden ausgeliefert - die Konstruktion aller Anlagen erfolgt ausschließlich an unserem Hauptsitz in Rollesbroich.

Der Gästeschar gewährte Prof. Dr.-Ing. Thomas Prefi, langjähriger Weggefährter von Alexander Wilden, der u.a. am Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement der Fakultät für Maschinenwesen an der RWTH Aachen tätig ist, einen Einblick in die Bedeutung des Presshärtens für den modernen Automobilbau. Das Automobil sicherer, leichter und nachhaltiger zu machen, sei das Ziel aller Bestrebungen. Durch eine gezielte Temperaturführung gelinge es, dass Stahl bei der Behandlung sehr gut formbar, im Einsatz dann später jedoch enorm stabil sei. »schwartz liefert Ofen samt Rezeptur«, lobt Prefi, der einst selbst Maschinenbau an der RWTH Aachen studierte, wo er 1995 promovierte und 2002 habilitierte.

»Dein und Euer Weitblick haben Euch stets Vorteile im Wettbewerb verschafft«, lobt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. »Und wenn ihr schon 2016 grünen Wasserstoff einsetzen konntet, dann liegt es an uns, dringend nachzuziehen«, gesteht er. Das Unternehmen sei international aufgestellt und doch lokal verwurzelt – eine perfekte Mischung.

Auf einem Rundgang durch die Produktionshallen in Rollesbroich wurde den Gästen auch ein Einblick in die Technologie des Thermischen Printens, die verschiedenen Wärmebehandlungsanlagen für NE-Metalle und die Brennertechnologie gewährt.

Es war ein beeindruckender und schöner Tag.


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