Thomas Förster

Wohnraum quer durch die Gemeinde schaffen

»Die Nachfrage nach Bauland ist so groß wie nie. Daher müssen wir handeln, aber dann auch dafür sorgen, dass die Grundstücke tatsächlich bebaut werden und nicht zur als Kapitalanlage gesehen werden.« Theoretisch würden so 468 Häuser in der Gemeinde Simmerath entstehen.

17 Baugebiete in neun Dörfern der Gemeinde Simmerath wurden untersucht - 15 sollen umgesetzt werden.

17 Baugebiete in neun Dörfern der Gemeinde Simmerath wurden untersucht - 15 sollen umgesetzt werden.

Simmerath (Fö). Bernd Goffart hat eine Menge vor, will zur Umsetzung von 15 Baugebieten, für die jetzt der Startschuss gegeben wurde, zwei bis drei weitere Mitarbeiter im Rathaus einstellen. »Wir haben immer mehr Nachfragen von Menschen, die ein Baugrundstück, ein Haus oder eine Wohnung suchen«, weiß Simmeraths Bürgermeister. Zudem spült jeder weitere Einwohner Gelder vom Land in den kommunalen Haushalt.

»Wir starten mit allen Baugebieten in neun Orten und werden im Zuge der Planungen und Beratungen sehen, wo es zügig vorangeht und wo es länger dauert«, so Goffart. Viele Vorprüfungen seien bei den einstmals 17 Baugebieten bereits erfolgt, da sie Teil der Aufstellung des Flächennutzungsplans gewesen seien. Ein Baugebiet in Dedenborn werde aufgrund einer großflächigen Flächennutzungsplanänderung nicht weiter verfolgt, in Lammersdorf sprachen an einer Stelle naturschutzfachliche Gründe gegen eine Bebauung.

Schon jetzt appelliert der Bürgermeister an die Eigentümer, das künftige Bauland zu bebauen, es privat zu veräußern oder aber der Gemeinde zu einem fairen Preis zu überlassen: »Nur so können wir tatsächlich Wohnraum schaffen«.

In der politischen Diskussion warb die SPD darum, öffentlich geförderten Wohnraum in die Plaungen aufzunehmen, ökologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen und dass sich die Gemeinde selbst in die Pflicht nehmen müsse, damit Baugrund bezahlbar bleibe. Die UWG warnte vor Folgekosten durch einen notwendigen Ausbau der Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen oder Kanalisation. Zugleich sei zu überdenken, ob nicht in einer überalternden Gesellschaft schon bald Leerstände in den Orten entstünden, die einer Folgenutzung bedürfen.

Die FDP kritisierte, dass es bereits heute hinreichend Bauland in der Flächengemeinde gebe, aber viele Menschen die Grünflächen nicht zum Bau zur Verfügung stellen.

CDU und Grüne forderten für alle neu zu erstellenden Bebauungspläne jeweils die Möglichkeiten der zentralen sowie der dezentralen Versorgung für Heiz- und Kühlenergie ergebnisoffen zu prüfen.

Abschließend betonte Goffart, dass die Neubaugebiete allesamt in der Planungsphase seien - wann und wie sie umgesetzt würden, sei noch offen. Für die »Untere Buschgasse« in Eicherscheid gebe es bereits Baurecht. Dort soll das Gespräch mit den Grundstückseigentümer gesucht werden, ob nunmehr eine Erschließung denkbar wäre.

15 Baugebiete in Planung

Dedenborn - östlich Hammerstraße: 1,0 Hektar, 15 Bauplätze, 8 Eigentümer
Dedenborn - Verlängerung Waldstraße: 0,6 Hektar, 9 Bauplätze, 10 Eigentümer
Eicherscheid - Untere Buschgasse: 2,7 Hektar (Bebauungsplan vorhanden)
Eicherscheid - Mühlengasse: 1,3 Hektar, 17 Bauplätze, 5 Eigentümer
Eicherscheid - In den Gassen: 2,7 Hektar, 35 Bauplätze, 14 Eigentümer
Einruhr - Auf den Feldern: 2,5 Hektar, 32 Bauplätze, 6 Eigentümer
Huppenbroich - Trift: 0,8 Hektar, 10 Bauplätze, 1 Eigentümer
Huppenbroich - Im Schöllchen: 1,1 Hektar, 13 Bauplätze, 8 Eigentümer
Kesternich - Rüstenstraße: 2,7 Hektar, 33 Bauplätze, 2 Eigentümer
Kesternich - Maarstraße: 1,5 Hektar, 23 Bauplätze, 8 Eigentümer
Lammersdorf - Im Brand: 4,7 Hektar, 60 Bauplätze, 9 Eigentümer
Lammersdorf - Im Schimmer: 3,1 Hektar, 40 Bauplätze, 5 Eigentümer
Simmerath - Am Mispelbaum: 4,5 Hektar, 53 Bauplätze, 12 Eigentümer
Simmerath - Kalferscheider Gasse: 4,4 Hektar, 55 Bauplätze, 11 Eigentümer
Rollesbroich - Kalltalstraße: 1,6 Hektar, 19 Bauplätze, 10 Eigentümer
Rurberg - Auf dem Schuster: 4,2 Hektar, 54 Bauplätze, 5 Eigentümer


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