Thomas Förster

Von der Regierungs- in die Schulbank

Es sind raue Zeiten für den FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg. An seiner ehemaligen Schule, dem Monschauer St. Michael-Gymnasium, stellte er sich den kritischen Fragen der Schüler.
Schulleiter Dr. Bernd Gotzen und Martina Bittl, Lehrerin für Sozialwissenschaften, hießen den FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg zum Dialog mit den Schülern in der Aula des St. Michael-Gymnasiums Monschau willkommen.

Schulleiter Dr. Bernd Gotzen und Martina Bittl, Lehrerin für Sozialwissenschaften, hießen den FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg zum Dialog mit den Schülern in der Aula des St. Michael-Gymnasiums Monschau willkommen.

Bild: Thomas Förster

Monschau (Fö). Was tun Sie für die Digitalisierung an Schulen? Wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel? Was halten Sie von Handyverbot an Schulen? Und macht die Arbeit als Politiker überhaupt Spaß?

Viele Fragen hatten die Elftklässler des St.- Michael-Gymnasiums dabei, als sie in der Schulaula Dr. Jens Brandenburg begegneten, der dort 2005 sein Abitur gemacht hat. Seit 2006 lebt er in Walldorf in der Kurpfalz, hat Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre studiert und promoviert, war in der Unternehmensberatung tätig, ehe er 2017 für die FDP in den Deutschen Bundestag einzog. Dort sitzt er als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung mit auf der Regierungsbank.

Leistung besser als Kommunikation

»Die Leistung ist deutlich besser als der Ruf«, stellt der gebürtige Mützenicher mit Blick auf die Ampel-Koalition fest, der er als Liberaler angehört. Man habe die Schuldenquote und Steuern gesenkt, mehr investiert und den Reformstau aufgelöst. »Unser Startchancenprogramm dient dazu, dass man Bildungschancen von sozialer Herkunft abkoppelt«, erklärt Brandenburg. Auch bei der Digitalisierung der Schulen passiere viel, es gebe aber auch reichlich Nachholbedarf, gesteht er. Es brauche Zuwanderung, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und er sei auch dafür, dass Deutschland einen solidarischen Anteil leiste, um Menschen Schutz zu bieten. Kriminelle hätten hingegen ihr Bleiberecht versiegt.

Brandenburg skizzierte, was Demokraten verschiedener Parteien verbinde, wie sein Alltag in Berlin und im Wahlkreis aussehe, dass der Einsatz von KI und Smartphones in der Schule Sinn machen könne, aber auch seine Grenzen habe. Die Gestaltungsfreiheit und das Wirken zum Wohle der Menschen bereite ihm große Freude, so Brandenburg.

Auf die aktuelle Situation der FDP angesprochen, gesteht der Bundestagsabgeordnete, dass man bittere Wahlschlappen habe hinnehmen mpüssen. »Viel schlimmer ist aber die extremistische Entwicklung, gegen die wir gemeinsam ankämpfen müssen. Und das fängt schon bei Euch an - informiert Euch, hinterfragt kritisch und prangert auch an. Aber lasst nicht zu, dass Rassisten, Antisemithen und andere Extremisten die Überhand bekommen«, nahm Brandenburg die Schüler in die Pflicht, die im kommenden Jahr bei den Kommunalwahlen und teilweise auch den Bundestagswahlen erstmals ihre Stimme abgeben können.


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