Virtuelles Rennerlebnis statt stumpfes Training
»Es macht einfach mehr Spaß, seine Leistung in einer virtuellen Landschaft zu erleben, statt einfach nur Kilometer abzuspulen.« Das dachte sich Mountainbikerin Selma Trommer und schloss ihren Smarttrainer an den Computer an. »Ein Avatar spiegelt das, was ich radle, im interaktiven Wettbewerb wider«, erklärt die 27-Jährige. Die Beliebtheit von Zwift - dem Online-Radsport-Trainingsprogramm - kommt unter anderem daher, weil es ein realistisches Fahrerlebnis bietet. »Siehst du auf dem Bildschirm einen steilen Anstieg? Dann fühlst du auch wirklich, dass der Widerstand zunimmt«, weiß Trommer. Und so misst sich die Sportlerin des SV Einruhr-Erkensruhr, die wegen der Corona-Pandemie aktuell nicht für das »Team 4 E S T.« in Mountainbike-Rennen an den Start gehen kann, jeden Samstag mit 90 anderen Athletinnen in der virtuellen Rad-Bundesliga. »Man braucht zur Teilnahme eine Lizenz vom Bund Deutscher Radfahrer«, weiß Trommer. Beim Online-Rennen werden Faktoren wie das Gewicht des Fahrers oder Windschatteneffekte berücksichtigt. »Ganz wie im richtigen Rennen«, unterstreicht die Projektingenieurin für erneuerbare Energien. Rick Zabel, Sohn des Sprint-Königs Erik Zabel, moderiert die Rennen auf Youtube. Am 16. Mai wird abgerechnet. Auf Youtube ist Selma Trommer übrigens auch bei den »Zwift Classics« zu erleben. »Da gehen auch Profis an den Start - ein tolles Erlebnis«, freut sich Selma Trommer und ein kleiner Trost dafür, dass ihr Heimrennen, das MTB am Rursee am 28. Juni, dem Virus zum Opfer fällt. Den Livestream zum gestrigen Rennen gibt es in anhängendem Video.