Thomas Förster

Vandalismus an der »Gedankenschleife«

Mulartshütte (BS). Aufregung in der Pfarrgemeinde St. Brigida Venwegen, zu der auch Mulartshütte gehört: Es wurde Anzeige erstattet, die Kriminalpolizei ermittelt. Schmerzliche Vandalismusschäden, gar Zerstörungen sind an der »Gedankenschleife« zu beklagen.
Der Blaustein-Trog unter dem Kreuz »Störung« bei Mulartshütte wurde wohl mit dem Hammer auseinandergeschlagen.

Der Blaustein-Trog unter dem Kreuz »Störung« bei Mulartshütte wurde wohl mit dem Hammer auseinandergeschlagen.

Bild: Foto: Berthold Strauch

Bei der »Gedankenschleife« handelt es sich um ein interkonfessionell angelegtes Projekt. Daran haben etwa 40 Schüler unterschiedlichster Konfessionen und Religionen mitgearbeitet. Sie seien im Sinne der Ökumene »konfessionsfrei auch in der Auslegung und Gestaltung gewesen, was bei den Entwürfen sichtbar wurde«. Das macht Bernhard Frings aus Venwegen deutlich, der gemeinsam mit Helmut Nießen für die praktische Umsetzung der konkreten Gestaltungsvorschläge sorgte.

15 geschichtsträchtige Wegekreuze in Venwegen, Mulartshütte und anderen Orten bekamen eine »Verjüngungskur«: Sie soll diese christlichen Symbole insbesondere für junge Menschen interessant machen und neue Aufmerksamkeit verschaffen. Erschlossen wurde die Gedankenschleife mit einem 13 Kilometer langen Rundwanderweg. Kleine Hinweistafeln zeigen Ortsunkundigen, wie sie gehen müssen. Auf vielen Wanderportalen wird die Gedankenschleife detailliert beschrieben. Im Übrigen auch auf Steintafeln, die Steinbruchbesitzer Peter Stienen aus Aachen-Hahn gefertigt und gestiftet hat – scanbar per QR-Code.

Nicht zu begreifen sind die Zerstörungen an dem von dem Kunstschmied Fred Königs 1977 geschaffenen schmiedeeisernen Kreuz mit dem Titel »Seele« am Treppenaufgang vor der Venwegener Kirche: Rund 20 Meter ausgeglühter Draht sorgten für eine besondere Elastizität wie bei einer Feder. Daran haben Unbekannte gezogen; sie konnten den Draht allerdings nicht rausreißen. Jetzt muss er aber aufwendig erneuert werden.

Insgesamt fünf beschädigte Kreuze sind zu beklagen. Alle Schäden sollen in Eigenleistung und mit Spenden repariert werden. »Das zuständige Kriminalkommissariat ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung«, sagt Stefanie Kutsch, Sprecherin des Präsidiums, auf Anfrage. »Hinweise auf den oder die Täter gibt es nicht.


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