

Klassischen Schneebruch nennt man wohl das Ereignis, das für große Bereiche von Vossenack sowie seiner Ortsteile Raffelsbrand und Simonskall bis heute Folgen hat. Am Donnerstag, 21. Januar, wurde eine 20.000 Volt-Freileitung durch einen umstürzenden Baum beschädigt, ein einstündiger Stromausfall war die Folge. Beim Wiederhochfahren der Stromversorgung kam es zu einer Überspannung im Mittelspannungsnetz des Stromnetzbetreibers »Westnetz«. Dadurch wurden Haushaltsgeräte, aber auch Heizungs- und Photovoltaikanlagen von insgesamt 90 Haushalten und Betrieben beschädigt. »Das so etwas passieren kann, weil scheinbar ein Überspannungsschutz fehlt, ist für mich und viele andere Bürger nicht nachvollziehbar«, erklären Stephan Cranen und Christian Bergs. Sie sind vom Stromausfall und seinen Folgen persönlich auch betroffen, fordern aber insbesondere als Kommunalpolitiker Klarheit in der Sache. »Beim Franziskus-Gymnasium samt Kloster wurden Schäden im hohen fünfstelligen Bereich verursacht, alleine die Heizung wurde mit 35000 Euro beziffert«, führt Cranen aus, der für die FDP seit 2009 im Hürtgenwalder Gemeinderat sitzt und seit der letzten Kommunalwahl Fraktionsvorsitzender ist. Nun äußerte sich die Westnetz im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Nachhaltigkeit der Gemeinde Hürtgenwald zum Sachverhalt. Als der 20 Meter große Baum auf die Stromleitung fiel, habe man umgehend und routinemäßig gehandelt. Wie es allerdings zu den Schäden gekommen sein soll, konnte die »Westnetz« zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht feststellen. Es wurden aber weitere Nachforschung zugesichert. Der Strombetreiber habe außerdem Störschreiber der Windrädern in Raffelsbrand angefragt, um dort Erkenntnisse zu sammeln. Auch von dort habe sie allerdings noch keine Daten erhalten. Dennoch soll weiter nach einer Lösung gesucht werden und sobald sich ein neuer Sachverhalt aufdeckt, würde der Stromlieferant erneut auf die Geschädigten zukommen. »Wenn wir einen Fehler gemacht haben, werden wir auch dafür geradestehen«, so ein Sprecher des Konzerns. Der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses der Gemeinde Hürtgenwald, Heinz Kaumanns (SPD), machte zusätzlich darauf aufmerksam, dass die Schuld auf keinen Fall beim Kunden liegen könne. »Es hat eine Überspannung in Ihrem Netz gegeben«, so Kaumanns mit der dringenden Bitte, den Sachverhalt zeitnah zu klären und das so, dass es für die Bürger der Gemeinde Hürtgenwald auch verständlich ist.